„Ich bin gerade ziemlich emotional geworden, als ich gehört habe, wie hoch der Spendenbetrag ist“, sagte Beate Kolb von der Kindertrauergruppe Schneckenhaus im Gespräch mit LokalDirekt. Insgesamt 470 Euro konnten die Jungpfadfinder sammeln. „Wir machen so eine Spendenaktion jedes Jahr. Letztes Jahr haben wir zum Beispiel für das Tierheim Geld gesammelt. Aber so einen hohen Spendenbetrag hatten wir tatsächlich noch nie“, freute sich Laura Berner, Stammesvorsitzende der Pfadfinder in Halver.
Bei den heimischen Landwirten haben die Pfadfinder im Vorhinein nach Spenden gefragt – reichlich Obst, Gemüse, Säfte, Eier und Milch kamen dabei zusammen, die beim Erntedankfest nach dem Gottesdienst verkauft wurden. „Die Kirchenbesucher konnten selbst entscheiden, wie viel sie spenden wollen“, erklärte Berner.
„Die Spenden sind bei uns in guten Händen“
Die Kindertrauergruppe, die sich an jedem ersten Samstag im Monat in Kierspe trifft, bietet Kindern die Möglichkeit, mit ihrer Trauer umzugehen. „Wir wollen Kindern, die bereits früh eine geliebte Person verloren haben, die Möglichkeit geben, darüber zu sprechen“, so Beate Kolb. Die Bastelphasen, in denen Dinge wie Grabgestecke oder Grablaternen gemacht werden, seien dafür sehr wertvoll. „Wenn die Kinder basteln, kommt man in so schöne Gespräche, die einen emotional auch sehr mitreißen“, erzählte Kolb.
Die Kindertrauergruppe leitet Beate Kolb ehrenamtlich seit 2010. Unterstützt wird sie von Svenja Löwen und Katharina Loskand, die eine besondere Beziehung zur Trauergruppe hat. „Katharina war tatsächlich vor fast 15 Jahren mein erstes Trauerkind in der Gruppe. Jetzt ist sie eine feste Mitarbeiterin, die mir ehrenamtlich hilft“, erklärte Kolb.
Die meisten Kinder sind im Grundschulalter – aber auch ältere Kinder sind bei der Trauergruppe willkommen. „Wir wollen hier keinen rausschmeißen. Kinder sollen so lange hier bleiben, wie sie uns brauchen“, erklärte die Gruppenleiterin. Für Erwachsene gibt es hingegen eine separate Gruppe – „Leben ohne Dich“. „Die Gruppe gehört nicht direkt zu uns, aber wir kooperieren öfters mit ihnen“, so Kolb.
Die Spenden könne die Trauergruppe Schneckenhaus sehr gut gebrauchen. „Es ist wirklich schwierig, an Spenden zu kommen. Umso dankbarer bin ich, dass die Kirche und die Pfadfindergruppe uns mit so einem hohen Spendenbetrag geholfen haben“, sagt die Trauergruppenleiterin. „Wir machen hier alles komplett ehrenamtlich. Der gesamte Betrag wird an die Kinder gehen und wir können wirklich jeden Cent gut gebrauchen.“ Mit den Spenden sollen Bastelmaterialien finanziert werden oder Ausflüge, die die Gruppe regelmäßig macht. „Wir gehen jedes Jahr einmal klettern. Für solche Aktivitäten ist das Geld wirklich wichtig.“