„Wir können nur dagegen sein. Wir müssen unser Zentrum schützen“, sagte Kämmerer Simon Thienel im Ausschuss für Planung und Umwelt (24. April) und sprach sich damit gegen das geplante Outlet-Center in Remscheid-Lennep aus. Geplant ist dort ein Areal mit maximal 18.000 Quadratmetern Verkaufsfläche zuzüglich 2000 Quadratmetern für Gastronomiebetriebe. Es sei „das gleiche, was wir in Halver haben – plus ‚Fressmeile'“, so Thienel.
Die Verwaltung hat bereits eine Stellungnahme formuliert, die an den Oberbürgermeister der Stadt Remscheid adressiert ist. Eine Kopie soll an die Städte Wipperfürth und Radevormwald sowie den Märkischen Kreis und die SIHK zu Hagen gehen. Kritisch sieht die Meinung der Stadt die UWG: „Ich erkenne keine signifikante Gefahr für unseren bestehenden Einzelhandel. Wir haben ein sehr erfolgreiches Fachmarktzentrum“, sagte Paul-Adolf Turck. Der in Remscheid geplante Verkauf von unter anderem Sportkleidung, Keramik und Spielwaren stehe mit dem Halveraner Sortiment nicht im Konflikt.
„Außerordentlich attraktiv und grün“
Auch Dr. Sabine Wallmann (UWG) sprach sich für das Großprojekt aus: „Ich finde das außerordentlich attraktiv und grün.“ Sie erinnerte an tonnenweise Kleidung, die bislang jährlich vernichtet wird – nur weil sie nicht verkauft wurde. Und da alles besser sei, als es zu verbrennen, halte sie ein Outlet-Center, das die Waren günstig verkauft, für richtig.
Fristlos, formlos, zwecklos
Für überflüssig hielt Kurt-Dietrich Neuhaus (CDU) die Stellungnahme aus Halver: „Was bringt das und wo steht, dass die sich darum kümmern?“ Das Schreiben sei fristlos, formlos, zwecklos. Es sei ein rein formeller Vorgang, erklärte Peter Kaczor (Fachbereich Bauen und Wohnen). „Wir regen ja nur an, dass das geprüft wird. Dann können wir ja immer noch zu einer anderen Meinung kommen. Es geht um 18.000 Quadratmeter Fläche. Die sollen das verdammt nochmal prüfen; ich möchte das einfordern.“ Uwe Leinung (Die Grünen) empfand es ebenfalls als falsch, nichts zu sagen. „Die Foodmeile ist schon attraktiv; somit könnten wir schon eine Negativwirkung haben.“
Der Ausschuss stimmte schließlich für die Stellungnahme der Stadt Halver – bei zwei Gegenstimmen (UWG) und einer Enthaltung (FDP).