Halver. Wenn alles nach Plan läuft, könnte bereits 2022 mit dem Bau begonnen und die ärztliche Versorgung in Halver verbessert werden.
Überlegungen dazu stellten Kämmerer Markus Tempelmann, Architekt Dirk Eicker sowie das Ehepaar Bianca (Orthopädin ) und Uwe Mähler am Mittwoch, 15. Dezember, am vorgesehenen Standort vor. Bianca Mähler möchte ihre Praxis von Lüdenscheid nach Halver verlegen. Ein entsprechender Antrag liegt der Kassenärztlichen Vereinigung vor. Sie muss zustimmen. Planerisch muss sich das Vorhaben den baulichen Gegebenheiten der Umgebung anpassen. Eine zeitraubende Bauleitplanung ist nicht erforderlich.
Insgesamt ist im südwestlichen Teil des Areals ein Riegel aus drei Geschäftshäusern vorgesehen, die sich in Richtung Kulturbahnhof orientieren, so Dirk Eicker. Grünflächen sollen erhalten und eine Zufahrt vom Parkplatz des Kulturbahnhofs eingerichtet werden.
Verzicht auf Fördermittel
Dazu erläuterte Tempelmann, müssten die Flächen südlich des Werkshofs aus dem Förderplan für die Regionale 2025 herausgelöst werden. Mit dem Konzept „Neues Wohnen“ sei schnell ein Fortschritt zu erzielen und man müsse nicht darauf warten, ob irgendwann Fördermittel fließen. Der Rat müsste den Plänen zustimmen. Eine Entscheidung könnte auf einer Sondersitzung im Januar fallen. Danach soll die Stadt als Investor auftreten, den vierstöckigen Bau mit 200 Quadratmetern Grundfläche erstellen und anschließend anteilig veräußern.
Im Erdgeschoss will die Orthopädie-Praxis Mähler samt Therapieräumen einziehen. Weitere Etagen könnten für Wohnen oder andere Praxen genutzt werden. „Medizin muss beim Menschen sein und nicht zentralisiert“, begründet Bianca Mähler ihren Schritt aus Lüdenscheid nach Halver zu ziehen. Während in der Kreisstadt mehrere Orthopäden praktizierten, gebe es diese Fachrichtung in Halver nicht. Neben ihrer Niederlassung „ist jede Fachrichtung willkommen. Sämtliche Konzepte sind vorstellbar“, hofft sie auf weitere Um- oder Ansiedlungen von Medizinern, zumal sie auch eine Röntgenmöglichkeit anbietet. Auch das würde die örtliche Versorgung verbessern. Markus Tempelmann kann sich vorstellen, dass sich weitere Ärzte für das Projekt interessieren.
„Gewinn für Patienten“
Neben privaten Gründen für den Umzug der Praxis verweist die Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie auch darauf, dass ein Großteil ihrer Patienten aus Halver und Schalksmühle komme. Ihnen würde mit der Praxis am Wippermann-Gelände eine weitere Anreise erspart. „Es wäre ein Gewinn für Halver und die Patienten“, ist die aus Hessen stammende Ärztin überzeugt. Zudem könnte Lüdenscheid damit entlastet und CO2 eingespart werden. Ihr Wunsch: Baubeginn 2022, Einzug bis Sommer 2023. – Wenn alles nach Plan läuft.
Den Kontakt zwischen der ansiedlungswilligen Ärztin und dem städtischen Beigeordneten hatte FDP-Fraktionschef Sascha Gerhardt hergestellt. Er und Bianca Mähler lobten Tempelmann, der die „grandiose Idee massiv vorangetrieben“ habe. Scheitern könne das Projekt allenfalls an der Kassenärztlichen Vereinigung, so die Beteiligten. Sie müsse ihr „Okay“ für die Niederlassung geben. Uwe Mähler sieht darin eine Formsache. Wenn die Zustimmung vorliegt, muss der Rat in Halver entscheiden. Markus Tempelmann kann das weitere Prozedere nicht mehr beeinflussen. Er wechselt zum 1. Januar nach Paderborn.