Zwei Männer, eine Idee und ganz viele Schicksale: Dennis Vollmeyer (33) und Marcel Schwarz (34) haben einen YouTube-Kanal eröffnet. Unter dem Namen Odysseus Arche stellen sie Hunde ins Rampenlicht, die ein Zuhause suchen. Ehrenamtlich.
Die Abendsonne taucht die Wolken in ein goldenes Licht, als wir an diesem Novembernachmittag auf der Wiese des Tierheim Dornbuschs stehen. Dennis holt Spuddy in den Auslauf, einen etwa fünf Jahre alten Kangal-Mischling.
Der Rüde setzt sich erstmal hin. „Moment, ich hole Spielzeug“, ruft Dennis, der ihn schon gut kennt. Er sei ein toller, verspielter Hund, ergänzt Marcel.
Und als das erste Kuscheltier über die Wiese „fliegt“, gibt’s für Spuddy kein Halten mehr. Gekonnt bringt er das Spielzeug immer wieder zurück. Ein wesentlicher Bestandteil ihrer ehrenamtlichen Arbeit ist es, sich mit den Hunden zu beschäftigen und sie kennenzulernen.
Das Video zeigt, wie sehr Spuddy den Auslauf genießt:
Ein Tag pro Woche gehört ihrem Herzensprojekt, erzählt Vollmeyer. Der Lüdenscheider steckt mit seinem Freund viel Zeit und Liebe in die Online-Tiervermittlung.
Aktuell arbeiten Marcel und Dennis mit dem Tierheim Dornbusch aus Schalksmühle und mit dem Tierheim Koppelweide aus Wiehl zusammen. Im Schnitt stellen sie ein Video pro Woche online.
Wie sie auf die Idee kamen, den YouTube-Kanal zu gründen, erzählen die beiden in den folgenden Videos:
Dennis erzählt, dass bei ihm schon während der Corona-Zeit der Wunsch aufkam, zu helfen. So viele Menschen hätten sich Hunde angeschafft und dann wieder abgegeben. Die Tierheime waren und sind noch immer überlastet. Speziell auf Social Media sei er mit vielen Schicksalen konfrontiert worden. Am 5. Januar habe er sich dann mit seinem Freund und Arbeitskollegen Marcel zusammengesetzt, um seine Idee zu verwirklichen.
„Der passende Name war gar nicht leicht zu finden“, sagt Marcel. Auf der Liste hätten rund 60 Ideen gestanden, bis sie sich auf „Odysseus Arche“ einigten. Frisch gegründet, ging dann bereits im Februar das erste Video online. Sie wollten machen, statt nur drüber zu reden. Das Duo brachte sich kurzerhand alles selbst bei – vom Filmen bis zum Videoschnitt. Und auch vor der Kamera zu stehen, kostete Dennis und Marcel Überwindung. Aber für die Tiere trauten sie sich doch – und werden von Video zu Video erfahrener.
Im Video erklären sie, wie ein Beitrag auf YouTube entsteht:
Hinter jedem etwa siebenminütigen Video stecken mehrere Stunden Arbeit: Drei Stunden sind sie meist unterwegs, lernen das Tier kennen, gehen spazieren, sammeln Daten und Infos. Zwei Stunden dauert im Schnitt die Videobearbeitung.
Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten
Welcher Hund per Video vorgestellt wird, lassen sie die Tierheime entscheiden. Oft seien es schwierige Fälle, die womöglich schon lange auf ein neues Zuhause warten. „Wir machen das für jedes Tier“, sagt Dennis.
Die Menschen erwarteten oft „perfekte, fertige Hunde“ und ließen den Neuankömmlingen kaum Zeit zum Ankommen. Für manche bedeute das dann den Weg zurück ins Tierheim. Um genau das zu vermeiden, zeigen die Tierschützer auch die Ecken und Kanten der Vierbeiner. In einem
Inzwischen haben die beiden zwei weitere Mitstreiter im Team, deren Hilfe sie gut gebrauchen können. Und so zufrieden sie mit den ersten Monaten auf YouTube auch sind; Dennis und Marcel würden gerne noch mehr Tieren helfen können.
Und so schmieden sie aktuell Pläne, ihr Projekt auszuweiten:
Hier geht’s zum YouTube-Kanal von Odysseus Arche. Die beiden Tierschützer freuen sich über jedes kostenlose Abo, denn das erhöht die Reichweite und somit die Chancen für Spuddy und all die anderen Hunde bald ein Zuhause zu finden.
