Die Halveraner wollen wieder mehr verreisen und spiegeln damit den bundesweiten Trend wider. Die deutsche Reisewirtschaft sieht sich auf Kurs zum Rekordumsatz des Vor-Pandemie-Jahres 2019. „Deutschland will verreisen. Die Frühbucher sind zurück und die Reisebüros und Reiseveranstalter sind mit Volldampf in dieses Jahr gestartet“, sagte Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV), am Montag zum Auftakt der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin.
Diesen Trend kann das Team um Britta Kattwinkel-Kiefer vom Reisebüro Kattwinkel bestätigen. Das Geschäft boomt auch in Halver. Im vergangenen Jahr, so die Reise-Expertin, nahmen die Buchungen bereits deutlich zu – doch 2023 würde das nochmal getoppt. „Die Nachfrage ist riesig und zwar fürs gesamte Jahr, egal wohin es gehen soll.“
Halveraner fliegen gerne ans Mittelmeer
Ein paar Favoriten gibt’s dennoch: Am liebsten fliegen die Halveraner nach Spanien, Griechenland, Ägypten und in die Türkei. Für die Türkei sind die Buchungszahlen laut DRV trotz der Erdbeben sogar angestiegen. Sie sei aufgrund eines guten Preis-Leistungs-Verhältnisses besonders bei All-Inclusive-begeisterten Familien beliebt.

Die Kunden von Britta Kattwinkel-Kiefer entscheiden sich aber auch oft für Kreuzfahrten, Safaris in Südafrika, Rundreisen durch die USA oder Fernreisen nach Mauritius, Sansibar oder in die Dominikanische Republik.
Mit Tipps vom Profi Geld sparen
Die Reiselust ist also trotz steigender Preise immens; doch kann sich das auch jeder leisten? Die hohe Inflation belastet laut DRV gerade die Haushalte mit geringerem und mittlerem Einkommen besonders stark. Die finanziellen Möglichkeiten seien begrenzt und die Preissensibilität steige hier erkennbar. Um bei der Reisebuchung Geld zu sparen, biete sich die Beratung im Reisebüro an. Die Profis dort kennen Tricks und Kniffe, um möglichst preiswert in den Urlaub zu kommen.
„Wir haben den großen Überblick“, bestätigt Kattwinkel-Kiefer. Dank ihrer Expertise könnten Reisewillige durchaus einige hundert Euro sparen. Gerade innerhalb der Ferien seien die Preise nochmal angestiegen. Mit wenigen Handgriffen könne ihr Team den Kunden Flughäfen in benachbarten Bundesländern heraussuchen, die keine Ferien haben – und somit günstigere Flüge ergattern. Wenn man dann noch Flexibilität in Sachen Abflugzeit zeige, ließe sich nochmal Geld sparen. Die Profis versuchen also die Preissteigerungen möglichst gut zu umschiffen.
Langfristig planen statt auf Last-Minute-Reisen warten
Das langfristige Festlegen auf den Urlaub mit den Ermäßigungen und etwaigen Kinderfestpreisen empfiehlt der DRV nicht nur Familien: Auch Kurzfristbucher würden zwar später noch Angebote finden, aber voraussichtlich nicht mehr aus dem vollen Angebotsspektrum auswählen können. Ein Tipp, den auch Britta Kattwinkel-Kiefer für ihre Kunden parat hält. „Je eher gebucht wird, desto günstiger ist es. Je länger man wartet, desto kleiner wird auch das Angebot.“ Zudem sorge die starke Nachfrage natürlich zusätzlich für höhere Preise.
Die Halveranerin freut sich, dass ihre Branche nach der Pandemie nun wieder aufatmen kann. Sie seien durch ein langes Tal der Tränen gegangen, hätten eineinhalb Jahre Kurzarbeit gehabt, erzählt sie im Gespräch mit LokalDirekt. Nun, da es so gut wie keine Corona-Einschränkungen mehr gebe, sei fast alles wie früher. Nur die Reiserücktrittversicherungen gehörten seit der Pandemie für fast jeden Reisenden dazu. Schließlich könne man ja immer noch an Corona – oder etwas anderem – erkranken. Vor der Pandemie sicherten sich laut Britta Kattwinkel-Kiefer weniger Kunden ab.