Ein Jugendzentrum, das die ganze Woche für die Jugendlichen der Stadt geöffnet war. Das war in Halver über Jahre das Konzept der Kinder- und Jugendarbeit. In diesem Jahr sollte es eine radikale Änderung geben. Raus zu den Jugendlichen, statt zu warten, dass sie zu den Sozialarbeitern kommen. Nach einem erfolgreichen Start des neuen Konzepts muss nun durch die langfristige Erkrankung von Sarah Behr eine Interimslösung gefunden werden.

"2025 sollte ein Konzeptwechsel in der Kinder- und Jugendarbeit stattfinden. Sie sollte weg von der 100-prozentigen offenen Version, wie sie über viele Jahre im Jugendheim praktiziert wurde, und hin zu mehr Öffnung und Koordination mit anderen Akteuren, wie Vereinen oder Schulen", sagt Kai Hellmann, Leiter des Fachbereichs 4 und damit auch zuständig für Schulangelegenheiten.

Mit Sarah Behr, die als Sachgebietsleiterin in Radevormwald über entsprechende Erfahrung verfügte, konnte die Stadt Halver zum Jahresbeginn eine neue Mitarbeiterin gewinnen, die diese Arbeit übernahm. Die Umstellung dauerte einige Monate, aber inzwischen hat sich das neue Konzept etabliert und läuft, so Kai Hellmann, sehr erfolgreich. So war der Jugendtreff "Aquarium" montags für die Schüler der Humboldtschule und dienstags für alle Kinder und Jugendlichen geöffnet. Der Mittwoch und Donnerstag waren für die aufsuchende Arbeit reserviert und es stand gerade in der Planung, das "Aquarium" auch freitags für alle zu öffnen.

Da Sarah Behr aber vor einigen Wochen schwer erkrankte und es noch nicht absehbar ist, wann sie zurückkommen wird, mussten Alternativlösungen gefunden werden. "Wir haben die Diagnose in den Ferien bekommen und sofort Kontakt mit dem Kreis-Jugendamt aufgenommen, um zu klären, wie die Angebote in der Kinder- und Jugendarbeit weitergeführt werden können", berichtet der Fachbereichsleiter. Als Ergebnis aus diesen Gesprächen ist die Stadt auf Sentiris, die als gemeinnütziger Träger der freien Jugendhilfe schon lange in Halver tätig ist, zugegangen.

Schon in den letzten Monaten hat Sentiris die aufsuchende Kinder- und Jugendarbeit gemeinsam mit Sarah Behr durchgeführt. Diese Tätigkeiten führen sie jetzt alleine aus und übernehmen zusätzlich ihre Aufgaben montags und dienstags im "Aquarium". Unterstützt werden sie dabei von einer Jahrespraktikantin der Stadt Halver und von Elvira Wiegand, die als Schulsozialarbeiterin und zuständige Mitarbeiterin für das Flüchtlingswesen bereits vorher in vernetzender Funktion tätig war.

"Zum Beginn des neuen Jahres wird eine längerfristige Krankheitsvertretung gesucht, damit die bisher so erfolgreiche Arbeit von Frau Behr weitergeführt werden kann", informiert Kai Hellmann über die weitere Planung der Stadt bis zur Rückkehr von Sarah Behr.