„Es ging darum eine Strategie zu entwickeln, wie man den Nationalpark doch noch durch bekommt“, so eine Teilnehmerin. Angeregt wurde, wie in Herscheid schon geplant, auch in Meinerzhagen ein Bürgerbegehren zu initiieren. Unterstützung hatten die Herscheider Initiatoren und Vertreter der Umweltverbände zugesagt. Hier drängt die Zeit. Noch in der ersten Märzhälfte müsste der Antrag in Meinerzhagen gestellt werden.
Plettenberg und Kierspe hatten einer Interessenbekundung zu einem Nationalpark Ebbe zugestimmt, Herscheid und Meinerzhagen nicht. Dabei ging es zunächst nur um eine Informationsveranstaltung, nicht um eine Entscheidung pro oder contra Park. Ein einstimmiges Votum der Kommunen hatte der Kreis aber zur Voraussetzung für die Interessensbekundung gemacht. Umwelt-Experte Klaus Brunsmeier, der lange Zeit auch dem BUND-Bundesvorstand angehörte, meinte auf Anfrage von „Lokaldirekt“: „Ich kann alle nur ermuntern, an dem Bürgerbegehren weiterzuarbeiten.“ Es müsse „alles versucht werden“, diese Initiative auf den Weg zu bringen. Er ist überzeugt, „dass das in der Bevölkerung positiver gesehen wird als in der Landwirtschaft“.

Diskutiert wurde in Lüdenscheid auch, auf den Kreis zuzugehen. Man wolle damit, neben dem Bürgerbegehren, zweigleisig fahren. Denn: der Kreis könnte selbst noch aktiv werden und beschließen, dass eine Interessensbekundung für den Nationalpark auch ohne einstimmiges Votum der Kommunen erfolgen kann.
„Unwahre Argumente“ ausräumen
Angeregt wurde bei dem Treffen in Lüdenscheid auch, eine Informationsveranstaltung zu dem geplanten Nationalpark zu machen, „um unwahre Argumente der Bauern zu widerlegen.“ Proteste aus Reihen der Landwirte und Jägerschaft hatten im Meinerzhagener Rat dazu geführt, die Interessensbekundung abzulehnen und so auch die mögliche Planung für den Nationalpark zu Fall zu bringen. Die Haltung, sich Informationen zu verweigern, um weitere Entscheidungen treffen zu können, hatte bei vielen für Unverständnis gesorgt und die Frage aufgeworfen, wie Kommunalpolitiker sinnvoll und kompetent entscheiden wollen, wenn sie sich weigern Informationen zuzulassen oder zur Kenntnis zu nehmen.
Widerstand hatte es auch gegen den Nationalpark Eifel gegeben, den einzigen in Nordrhein-Westfalen, erinnert sich Brunsmeier. Inzwischen werde die Einrichtung des Parks weitgehend positiv beurteilt, auch von ehemaligen Gegnern.
