Das größte bildungspolitische Schulprogramm der Bundesregierung startet: Bund und Länder geben in den nächsten zehn Jahren jeweils zehn Milliarden Euro aus, um Schulen in herausfordernden sozialen Lagen zu unterstützen. Deutschlandweit werden dadurch rund 4000 Schulen gefördert, davon sind 60 Prozent Grundschulen.
„Für Nordrhein-Westfalen bedeutet dies, dass etwa 900 Schulen gefördert werden – eine Zahl, die sich sehen lassen kann“, findet die heimische Abgeordnete Bettina Lugk, SPD.
Die Schulen würden aktuell von den Ländern nach landeseigenen Sozialindizes ausgewählt.
Das Programm besteht aus drei Fördersäulen. So können Investitionen in die Schulgebäude und deren Ausstattung getätigt werden, es werden Mittel für multiprofessionelle Teams bereitgestellt und den Schulen ein individuelles Chancenbudget zur Verfügung gestellt, mit dem sie dort fördern können, wo es am dringendsten benötigt wird, heißt es.
„Das Programm ist eine Antwort auf eine der größten schulpolitischen Herausforderungen, die es aktuell zu stemmen gibt“, erklärt die 42-Jährige Iserlohnerin Lugk.
Diverse Bildungsstudien bescheinigten zunehmende und teilweise starke Kompetenzdefizite und Chancenungleichheit einer heterogenen Schülerschaft. Am stärksten betroffen seien junge Menschen aus sozioökonomisch benachteiligten Familien.
Bettina Lugk weiter: „Gerade deshalb ist die Öffnung von Schulen in den Sozialraum zu stärken und die Bildungschancen junger Menschen unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten zu gestalten.“
Das Programm läute ebenfalls erstmals einen Paradigmenwechsel in der finanziellen Förderung des Bundes ein. So werde das Geld nicht mehr nach Steueraufkommen und Einwohnerzahl verteilt, sondern folge sozialen Kriterien wie der Armutsgefährdungsquote und dem Migrationsanteil an den jeweiligen Schulen.