„Wohin du auch gehst, geh mit deinem ganzen Herzen.“ Ein Satz der nicht aus der Bibel stammt, sondern von Konfuzius. Er beschreibt Mara Schwäbe aber ganz gut. Sie folgte und folgt mit jeder Menge Gottvertrauen ihrem Herzen. Sie nimmt es in Kauf, anzuecken. Sie probiert neue Wege, auch wenn sie steinig sind – und sie weiß, dass sie es nicht allen Recht machen kann. Aber eines wurde im Rahmen ihrer Ordination deutlich: Sie brennt für ihre neue Aufgabe und ihre neue Gemeinde.
„Wir wissen es alle: Diese Gemeinde hat richtig schwere Zeiten hinter sich. Aber Sie waren offen, haben neue Wege gesucht und auch gefunden. Sie haben als erste Gemeinde in Westfalen ein neues interprofessionelles Pastoralteam gegründet – mit Erfolg“, würdigte Superintendentin Martina Espelöer die Arbeit der Gemeinde. Sie weiß, wie wichtig die Einführung der neuen Pfarrerin für viele Gemeindemitglieder ist. „Wissen Sie, Sie als Gemeinde haben das wirklich gut gemacht. Inzwischen gibt sogar schon drei weitere Gemeinde, die nach Ihrem Vorbild in die Zukunft schreiten“, erklärte Espelöer.

„Der Weg bis heute war ein langer. Dieser Weg zur Pfarrerin formt Herz, Geist und Haltung – und dieser Weg wird nie zu Ende sein“, erklärte die Superintendentin. Ein junger Mensch, der sich für diesen Weg entscheide, brauche Mut – aber auch Ermutigung. Sie selbst habe Mara Schwäbe als offen, sehr herzlich und am Team orientiert erlebt. Die Superintendentin appellierte an die junge Pfarrerin, nicht müde zu werden, Fragen rund um den Glauben zu beantworten. „Feindesliebe, Versöhnung und Frieden sind wichtiger denn je. Ich wüsche Ihnen, dass Sie mehr und mehr auch in diese herausfordernden Aufgaben hineinwachsen und die Hoffnung der Menschen stärken und Versöhnung predigen“, sagte Martina Espelöer.
Mara Schwäbe kann sich noch gut an den Tag erinnern, an dem sie beschloss Pfarrerin zu werden: „Ich kam von einer Theaterprobe nach Hause. Es war mitten in der Nacht. Aber ich konnte nicht schlafen und schrieb meinem Pfarrer eine Mail, ob er sich vorstellen könne, dass ich Pfarrerin werde.“ Die Antwort sei direkt am nächsten Morgen gekommen. „Klar, und bei so wichtigen Themen, rufst du demnächst nachts direkt an.“ Während Mara Schwäbe ihre Einführungspredigt beginnt, übermannen sie doch kurz die Emotionen. „Scheiße“, rutscht es ihr heraus. Sie sammelt sich und es geht weiter – auch so ist sie, die neue Pfarrerin: emotional und direkt, keine künstliche Fassade. „Ich würde nicht hier stehen, wenn mir keine Türen geöffnet worden wären“, dankte Mara Schwäbe ihren Wegbegleitern, Freunden und Angehörigen.
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Mehr als 100 Familienmitglieder, Freunde und Wegbegleiter waren zur Ordination angereist. Ein Mentor beschrieb die neue Pfarrerin als Frau mit einem Lächeln, einer Fröhlichkeit und Unbekümmertheit. Sie habe den Mut, einfach Dinge anzugehen und ihr Wirken sei geprägt durch eine Warmherzigkeit. „Es ist ein absolutes Geschenk, dass du dich auf den Weg zur Pfarrerin gemacht hast“, sagte er.
Obwohl die Kirche und das Lutherhaus beim anschließenden Empfang voll waren, fiel doch auf, dass recht wenig Gemeindemitglieder den Weg nach Altena gefunden hatten. Eine kleine Abordnung aus Nachrodt-Wiblingwerde und auch die Altenaer waren nicht zahlreich vertreten. Gemeindepädagogin Nina Wetzstein: „Es ist einfach eine Aufbauarbeit nach all der Zeit. Wir müssen das Vertrauen der Menschen wieder gewinnen und die Gemeinde attraktiv machen.“ Und genau das hat sich das interprofessionelle Pastoralteam auf die Fahnen geschrieben.