Schon weit vor Beginn der Veranstaltung ist die Kirche voll. Kein Wunder, denn mehr als 50 Kinder sind an der Veranstaltung beteiligt. Im Publikum sitzen folglich jede Menge Familien und natürlich auch etliche Wiblingwerder, die sich auf die Adventszeit einstimmen lassen möchten. Die Kinder sammeln sich derweil in den ersten Reihen. Ganz vorne sitzen die Kinder des evangelischen Kindergartens, dahinter die Waldkindergartenkinder und an den Seiten die Erstklässler.
Manch ein kleiner Sänger ist ein wenig erschlagen von der großen Kulisse. Nur zögerlich wird Mamas Hand losgelassen – aber nur um sie blitzschnell gegen die Hand einer Erzieherin zu tauschen. Andere sind schon alte Hasen, stratzen selbstbewusst auf die Bühne und winken ins Publikum. Tagelang hatten sich die Kinder in den Einrichtungen auf diesen Moment vorbereitet. „Wir haben mit Frau Mittelbach getanzt und die anderen sind die Buchstaben-Kinder“, berichten beispielsweise Alexandra und Marla aus der Grundschule. „Und wir singen heute nur“, sagt ein Kind aus dem evangelischen Kindergarten und die Waldkindergartenkinder berichten, dass sie singen und ein Licht in der Hand haben: „Das können aber nur die Erzieherinnen anschalten. Wir können das nicht.“ Schnell entstehen kleine Fachgespräche unter den Akteuren.

Und dann geht es auch schon los. Laut ertönt die Orgel und kündigt den Start der Veranstaltung an. Sie wird schwungvoll von Eun Sook Kim gespielt. Ein neues Gesicht in Wiblingwerde. Die Musikerin wird aber zukünftig öfter in der Gemeinde zu hören sein, wie Gemeindepädagogin Nina Wetzstein berichtet. Sie gestaltet gemeinsam mit Noelani Gasso Romero, die gerade ihr Kompassjahr in der Gemeinde absolviert, die Veranstaltung in der Kirche. Es ist ein bunter Mix aus gemeinsamen Liedern, Vorführungen der Kinder und geistlichen Impulsen. Die Buchstabenkinder der Grundschule hatten sich Gedanken gemacht, was denn wohl hinter den einzelnen Buchstaben des Worts Advent steckt. A wie Adventskerzen oder T wie Tannenbaum sind beispielsweise dabei.
Die Kinder des evangelischen Kindergartens singen im Anschluss „Wir tragen ein Licht“. Zu ihrem Lied haben sie sogar einige Armbewegungen einstudiert. Stolz winken sie Mama und Papa im Publikum zu und singen im Verlauf des Stücks immer lauter und deutlicher. Das Lampenfieber weicht ganz offensichtlich der Freude am Singen beim Auftritt.

Nina Wetzstein und Noelani Gasso Romero beweisen bei einem Anspiel zum Thema „Der verlorene Engel“ zudem kreatives und schauspielerisches Talent. Die Geschichte zeige, dass die Menschen immer wieder ganz unbewusst selbst zu Lichtern der Hoffnung und Freude werden. „Zum Beispiel wenn wir in der Schule unser Butterbrot teilen oder wenn wir der Mutter mit brüllendem Kleinkind an der Supermarkt Kasse ein aufmunterndes Lächeln schenken“, sagt Nina Wetzstein. Die Gemeindepädagogin appelliert an die Anwesenden, gerade in der Adventszeit darauf zu achten, wo sie zu Licht werden können. „Wir müssen uns nur dafür einmal die Zeit nahemen. Aber es sind die Momente, die den Unterschied am Tag machen“, betont Wetzstein.
Passend zum Thema präsentieren die Erstklässler nun einen Lichtertanz zu dem bekannten Kanon „Mache dich auf und werde Licht“. Den Abschluss bilden die Kinder mit ihrem Lied „Wir sind Lichterkinder“. „Das ist zwar kein traditionelles Weihnachtslied, aber die Aussage, dass wir alle Kinder dieser Erde sind und es völlig egal ist, woher wir kommen, ist aktueller denn je und passt wundervoll in diese verheißungsvolle Adventszeit“, sagt Kindergartenleiterin Marina Hoheisel.
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Nach dem Gottesdienst zieht es alle hinaus auf den Dorfplatz. Dort duftet es bereits nach Glühwein und Punsch. Die Mitglieder des Heimat- und Verkehrsvereins haben bereits alles für die Gäste vorbereitet. Die Kinder des evangelischen Kindergartens präsentieren noch ein kleines Anspiel und dann brennt auch schon die erste Kerze am Adventskranz hoch oben über dem Dorfplatz.