Um 11 Uhr stiegen die Taucher ins Wasser. Etliche Mitarbeiter von Straßen.NRW waren ebenfalls vor Ort. Die Anspannung ist groß. „Na hoffentlich wird jetzt alles gut“, sagte eine Fußgängerin. Nach gut 25 Minuten kam der Taucher zurück an Land.
„Es ist erst einmal ein gutes Zeichen, dass der Tauchgang relativ schnell ging“, sagt Bauleiter Anastasios Topsinoglu von Straßen.NRW. Aber natürlich könne auch er noch nicht sagen, was auf den Bildern zu sehen sein wird. Eine erste Sichtung der Bilder erfolgte bereits unmittelbar am Lenneufer. „Da ist unter anderem unser Bauwerksprüfer dabei“, erklärte Topsinoglu. Ob noch heute ein Ergebnis veröffentlicht werden kann, hänge von den Aufnahmen und Ergebnissen ab.
Wenn alles eindeutig ist und keine genaueren Untersuchungen oder Berechnungen mehr erfolgen müssen, könnte eventuell heute noch eine Aussage kommen. „Es kann aber auch sein, dass die Taucher noch einmal ins Wasser müssen. Beispielsweise, wenn es an einer Stelle Unklarheiten gibt“, erklärt der Straßen.NRW-Mitarbeiter.
Von den Untersuchungsergebnissen hängt für die Nachrodt-Wiblingwerder viel ab. Derzeit ist die Lennebrücke teilfreigegeben. Das heißt, Fußgänger, Radfahrer und Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen dürfen aktuell drüber fahren. Die Schäden an Pfeiler 2, aufgrund derer die Brücke überraschend am Freitag, 26. Januar, komplett gesperrt wurde, sind inzwischen behoben. Sollten keine weiteren gravierenden Schäden an dem dritten Pfeiler auftauchen, könnte die Brücke wieder einspurig für den gesamten Verkehr im Lennetal freigegeben werden. Insbesondere für die Industriebetriebe wäre das eine große Erleichterung.
Straßen.NRW betonte aber in der Vergangenheit bereits häufiger, dass sie auch für den Fall von Schäden vorbereitet seien. Eine Notreperatur sei auch unter dem derzeit laufenden Verkehr denkbar.

Sollte die Brücke heute oder morgen freigegeben werden, würden seitens der Verwaltung auch die Gespräche mit dem THW und der Feuerwehr aufgenommen werden, um über den Rückbau der Pontonbrücke zu sprechen. „Das ist aber erst möglich, wenn sicher ist, dass auch wieder die Busse über die Brücke kommen“, betonte Bürgermeisterin Birgit Tupat. Zudem müssten erstmal die Kapazitäten der Helfer geklärt sein. „Also die Brücke würde definitiv an einem Wochenende zurückgebaut. Das müssen THW und Feuerwehr besprechen. Je nachdem, wann sie genug Helfer haben“, erklärte Tupat. Noch sei jedoch alles völlig offen. Solange die Bilder nicht ausgewertet sind, bleibt alles, wie es ist.