Werdohl. Das Haus an der Neuenrader Straße wird dafür zur Galerie. In der Küche ziehen Stillleben mit Neonfarben sofort die Blicke auf sich. Über drei Etagen verteilen sich Bilder, Objekte und Installationen. Die Motive sind ebenso variantenreich wie die Techniken.
Annette Kögel demonstriert Vielseitigkeit mit eigenem Stil. Ihr Stilmittel, die verlaufende Farbe und die Kalligrafie, mal Buchstaben-Sequenzen, mal nur einzelne Buchstaben, die auch mal auf dem Kopf stehen, tauchen immer wieder auf. Besonders weist die Hausherrin auf ihre „grüne Serie“ hin. Bilder, bei denen sie „bewusst auf Farbigkeit setzt“. Eingesetzt werden handelsübliche Farben, aber auch viele selbst gemischte Töne.
Die andere Auffälligkeit: Boote. Um die 10.000 hat Annette Kögel inzwischen gefaltet. Bei einem Projekt ging es um das Thema „Wendepunkte“. „Mein Mann kommt vom Segeln“, sagt sie. Da lag es nahe mit „Wendepunkt“ auch Boote in Verbindung zu bringen. Sie tauchen in Rahmen, auf kleinen Quadern oder „Logbüchern“ auf, aber auch in großflächigen Installationen. „Die Boote machen sich auf die Reise, in Gruppen, einzeln, kommen vom Kurs ab oder umfahren einen imaginären Wendepunkt – je nach Aufbau der Installation ergeben sich unterschiedliche Deutungsmöglichkeiten.“, schreibt sie auf ihrer Homepage.
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Viele Boote finden sich in der Installation „Letzte Reise“, mit der sie eine an Krebs erkrankte Freundin begleitete. Aufhören Boote zu falten hätte bedeutet, die Freundin aufzugeben, erklärt sie die Vielzahl.
Mit den „Kunsttagen“ präsentiert Annette Kögel nach fünf Jahren erstmals wieder ihre eigenen Werke im eigenen Haus. Wie viele es sind, kann sie gar nicht sagen. „200 bis 300“ schätzt sie. Etwa in gleichem Umfang erwartet sie Besucher. Über Teilnehmer ihrer Kunstkurse, soziale Medien und eigene Mails erreicht sie ein großes Publikum. Noch während die Hausausstellung läuft, richtet sie den Blick nach vorn. Beim Adventsmarkt auf dem Hof Crone am ersten Adventswochenende wird sie als nächstes einen Teil ihrer Arbeiten ausstellen.