„Heute werden wir zum ersten Mal das gesamte Stück proben. Seid ihr bereit?“, fragte Gemeindepädagogin Nina Wetzstein die rund 30 Kinder. Und wie die kleinen Schauspieler bereit sind. Mit einem breiten Strahlen und jeder Menge Motivation starten sie zur Probe. Zunächst ist aber einiges an Fantasie gefragt. „Ihr stellt euch vor, wir sind in der Lutherkirche. Da, wo Noelani sitzt, ist eine Tür und hier, hier ist der Stall“, erklärt Nina Wetzstein. Nicht alle Kinder können ihr so richtig folgen, aber das stört nicht. Und so stehen die Caspar, Melchior und Balthasar schon beim Jesus Kind, während die Engel die Schafe hüten und die Hirten die Position von Maria und Josef einnehmen.
„Ok, alle einmal genau zuhören“, mahnt Nina Wetzstein, die jetzt den Ehrgeiz besitzt, schnell Ordnung ins Chaos zu bringen. Und das gelingt. Jeder bekommt gesagt, wo seine Position ist. Die Teamer helfen der Gemeindepädagogin, die kleine Rasselbande zu sortieren. Jetzt kann es los gehen. „Die Erzähler beginnen“, ruft Nina Wetzstein und schwupps sind tatsächlich alle ruhig und hoch konzentriert, es kann losgehen.

Moment, ist es schon losgegangen? Man konnte es nicht hören. „Probier es noch einmal etwas lauter, so wie wir es letzte Woche geübt haben.“ Ermuntert Nina Wetzstein die Erzählerin und unterbricht noch einmal. Sie merkt, dass ihre Schützlinge mächtig nervös sind: „Ihr müsst überhaupt keine Angst haben, wir sind bei euch. Auch bei der Aufführung sitzen wir überall verteilt. Und wenn ihr den Text mal vergesst, flüstern wir ihn euch zu.“ Den Kindern fällt offenbar ein Stein vom Herzen, selbstbewusst gehen sie jetzt an die Probe heran – und nun können auch Besucher im hinteren Teil des Saals alles verstehen.
„Ganz am Ende steht ihr alle hier und ruft ,Fröhliche Weihnachten‘, dann verbeugt ihr euch und es gibt bestimmt kräftigen Applaus“, erklärt die Gemeindepädagogin. Ihr ist wichtig, dass die Kinder genau wissen, was auf sie zukommt, denn nur so verlieren sie ihre Unsicherheit.
Zu jeder Probe gehört natürlich auch Musik. Denn insgesamt werden fünf moderne Weihnachtslieder in das Stück integriert. Die Kinder können die schon längst. Seit Wochen laufen sie bei den Familien zuhause rauf und runter. Was neu ist, sind die Bewegungen. Die werden übrigens nicht überall einfach vorgegeben, sondern die Kinder können auch ihre Ideen einbringen. So machen sie das Stück auf einfache Weise zu ihrem Stück, dass sie ganz individuell gestalten.
Ein kleiner Ausblick: Bei der nächsten Probe sind die Kostümbildner gefragt. Die Kinder zeigen ihre Kostüme oder bekommen welche geliehen. Ein spannender Moment, auf den sich alle freuen.
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