Mehr Ausbildungsstellen als Bewerber, das ist die aktuelle Realität auf dem Ausbildungsmarkt. Das betrifft nicht nur Unternehmen und Handwerks-Betriebe, sondern auch den öffentlichen Dienst. Doch gerade wer einen sicheren und perspektivreichen Beruf sucht, könne hier richtig aufgehoben sein. Zudem gebe es aufgrund des akuten Fachkräftemangels viele Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten.
„Wir bilden Allrounder aus“, betonte Tanja Jäker, Personalleiterin der Stadt Altena. Auszubildende in der Verwaltung würden alle Bereiche vom Bürgerservice bis zum Bauamt kennenlernen. Dementsprechend seien die Aufgaben und Themen vielfältig. Auch deswegen war Auszubildende Zelal Belici überzeugt: „Jeder ist gut in der Verwaltung aufgehoben.“ Der Fachkräftemangel sei groß in der Verwaltung, betonte auch Bürgermeisterin Birgit Tupat. Sodass ein Aufstieg in den gehobenen Dienst über eine anschließende Fortbildung oder ein berufsbegleitendes Studium unterstützt werde. Sowohl die Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde als auch die Stadt Altena bilden Verwaltungsfachangestellte aus.
In Altena bestehe mit dem „Bachelor of Laws“ die Option zu einem dualen Studium. Abwechslungsreiche Tätigkeiten biete auch die Ausbildung zum Straßenwärter am kommunalen Baubetriebshof. Straßenwärter sichern Straßen, pflegen Grünflächen und räumen die Straßen im Winterdienst. Dieses große Spektrum an Aufgaben genießt Auszubildender Julian Rosiepen, der über die Berufsberatung der Arbeitsagentur auf den Beruf aufmerksam geworden war. Im Rahmen der Ausbildung erhalten die Auszubildenden zudem die Möglichkeit, vorzeitig mit 18 Jahren den LKW-Führerschein zu machen. Die Qualifikation seiner Mitarbeiter ist Baubetriebshofleiter Robert Groppe ein großes Anliegen, so könnten auch die Auszubildenden bei Azubi-Projekten ihr Wissen selbstständig in der Praxis umsetzen.

Die direkte Kontaktaufnahme zu den Schülern bei Berufsmessen, Azubi-Speed-Dating oder Praktika
sei „Gold wert“, betont Berufsberaterin Melanie Preuss. Sie seien eine Chance für beide Seiten: Schüler lernen Berufe und Arbeitgeber kennen, während die Unternehmen potenzielle Bewerber für sich gewinnen können. Den Schülern legt die Berufsberaterin Praktika nahe, um erste Erfahrungen zu sammeln und Kontakte zu knüpfen. Beide Verwaltungen wie auch der Baubetriebshof bieten die Möglichkeit, kürzere oder längere Praktika zu absolvieren.
Eigentlich war am Bauhof lediglich ein Pressegespräch geplant. Aufgrund nicht ganz klarer Kommunikation waren jedoch auch einige Schüler gekommen, um sich zu informieren. Kurzfristig ermöglichte Baubetriebshofleiter Robert Groppe den Jugendlichen der Sekundarschule einen Einblick in den Beruf des Straßenwärters und führte sie über das Betriebsgelände.
Die Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde stellt in diesem Jahr übrigens keine neuen Azubis ein. Aufgrund der räumlichen Situation in den Containern sei das nicht möglich. Normalerweise beschäftige die Gemeinde immer eine Nachwuchskraft. Dieses Jahr bilde somit eine Ausnahme.
Am 16. Juni 2023 stellen bei der Berufsmesse „Azubi gesucht“ in Altena Unternehmen, Handwerker,
Kommunen und Dienstleister ihr jeweiliges Ausbildungsangebot vor.