Update 31. Oktober 11 Uhr:
„Es ist ein total sensibles Thema. Ich bin selbst Familienvater. Und kann das subjektive Gefühl der Sorge auch verstehen, weiß aber, dass es in diesem Fall wirklich unbegründet ist. Als Polizei müssen wir uns auf die Fakten konzentrieren und es besteht keine Gefahr. Niemand muss Angst um seine Kinder haben“, betont Polizeisprecher Marcel Dilling. Bei der Kontrolle des Fahrers sei klar geworden, dass der Mann sich aus beruflichen Gründen in dem Bereich aufhält. Dies wurde seitens der Polizei überprüft und ist korrekt. Es habe zudem keinerlei Anhaltspunkte gegeben, dass eine konkrete Gefahr für die Kinder bestanden habe. „Es gibt absolut keine Hinweise auf konkrete Straftaten“, sagt Dilling.
Es war natürlich richtig, die Polizei zu informieren. So konnte der Sache auf den Grund gegangen werden und es gibt Entwarnung. „Ganz wichtig, sollte irgendwann wirklich eine Gefahr bestehen, dann informieren wir die Bürger auch von uns aus“, erklärte Dillling. Von der Verbreitung solcher Nachrichten in den sozialen Netzwerken sollte abgesehen werden, solange die Fakten nicht überprüft worden seien. Dilling verweist noch einmal auf das umfassende Informationsmaterial zu diesem Thema, dass die Polizei für solche Fälle zusammengestellt hat.
Erstmeldung:
Ein vierjähriges Mädchen und ein achtjähriger Junge sind heute in Nachrodt von einem Unbekannten in einem weißen SUV angesprochen worden. Die Kinder handelten richtig und liefen schnell nach Hause. Die Polizei ermittelt.
„Es stimmt, dass es heute diesen Vorfall in Nachrodt gegeben hat“, bestätigt die Kreisleitstelle der Polizei auf Anfrage. Geschehen sei das ganze um 13.50 Uhr im Bereich In der Hardt. Die Kinder waren auf dem Gehweg unterwegs, als der weiße Seat SUV neben ihnen hielt. Der Fahrer habe die Kinder gefragt, ob sie mit ihm fahren möchten. „Die Kinder haben richtig gehandelt und sind nach Hause gelaufen“, berichtet die Polizei. Ein Anwohner habe die Polizei informiert. Allerdings sei zwischen dem Vorfall und der Alarmierung etwa eine halbe Stunde vergangen, daher konnten die Beamten den Wagen mit Wiesbadener Kennzeichen nicht mehr ausfindig machen.
„Eltern sollten jetzt Ruhe bewahren. Panik ist der falsche Weg“, appelliert die Polizei an die verunsicherten Eltern. Denn die Nachricht verbreitete sich am Nachmittag wie ein Lauffeuer. Gleichwohl sei es immer sinnvoll, Kindern zu erklären, dass sie nie mit Fremden mitgehen dürfen oder gar ins Auto steigen dürfen. Es sei auch unabhängig von diesem Fall immer wichtig, dass Kinder diese Regel kennen und auch beherzigen.
„Die Polizei nimmt die Sorgen der Eltern ernst und geht jedem Hinweis nach. Tatsächlich liegt jedoch in den allermeisten Fällen ein harmloser Sachverhalt zu Grunde, weshalb kein Grund zur Panik besteht. Eltern, Lehrer oder andere Kontaktpersonen sollten sich mit Hinweisen möglichst umgehend an die Polizei wenden“, heißt es in einer Pressemitteilung, die die Kreispolizeibehörde noch am Montagabend veröffentlichte.
Darin wird auch betont, dass das Verbreiten solcher Nachrichten auf Facebook oder in Messenger-Gruppen eher kontraproduktiv sei und unnötig Unruhe verbreite: „Immer wieder entwickeln solche Nachrichten eine Eigendynamik und pflanzen sich von Stadt zu Stadt fort – ohne einen ernsten oder echten Hintergrund.“
Die Polizei bittet Zeugen, die Angaben zu dem Vorfall oder dem Wagen machen können, sich umgehend bei der Altenaer Polizeiwache zu melden. Die Ermittler sind telefonisch unter der Rufnummer 02352/91990 erreichbar.
Ausführliche Infos, auch über weitergehende Beratungsangebote der Kreispolizeibehörde, gibt es auf der Internetseite der Polizei.