So nah und doch fern: Seit dem 27. Mai können sich Fahrzeughalter wieder per wenigen Klicks persönliche Kennzeichen sichern – und mehr als 4000 Märker haben das schon gemacht. Wer jedoch sein ortsfremdes Kennzeichen nun gegen ein persönliches MK-Schild tauschen möchte, muss sich gedulden: „Der Märkische Kreis muss diese Anliegen ablehnen, da für die eigentliche Umkennzeichnung derzeit noch keine Kapazitäten bestehen“, erklärt MK-Pressesprecher Alexander Bange auf Anfrage von LokalDirekt. Viele Bürger fragten diesbezüglich an oder machten sich Termine unter einem anderen Vorwand.
Die Kennzeichen – mit BO, BOH, DO, EN, GM, LDK, ME, RE, UN und W – müssen also dranbleiben. Anders sieht es mit Neuzulassungen aus – diese Halter sind inzwischen schon mit ihren persönlichen MK-Wunschkennzeichen auf den Straßen im Kreis unterwegs.
Großer Andrang legt Server lahm
Viele Fahrzeughalter konnten es offenbar kaum erwarten, ein individuelles Nummernschild zu ergattern: Als die Südwestfalen IT den Service am 22. Mai morgens freischaltete, stürzten sich zahlreiche Nutzer auf den Online-Service – nur wenige Stunden später war die Funktion wieder für fünf Tage gesperrt. „Die Südwestfalen IT hat uns mitgeteilt, dass aus technischen Gründen (serverseitige Engpässe durch den hohen Andrang in allen fünf südwestfälischen Kreisen) die Websites zwischenzeitlich abgeschaltet werden mussten. Aktuell arbeiten die Systeme wieder stabil“, bestätigt Alexander Bange.
Mehr freie Wunschkennzeichen durch monatelangen Systemausfall?
Die Vermutung, dass sich seit dem Hackerangriff vom 30. Oktober zahlreiche freie Wunschkennzeichen ansammelten, liegt zumindest nahe. Aber wie der Pressesprecher erklärt, wurde der überwiegende Teil dieser Reservierungen bis zum 31. Dezember 2024 weiter reserviert und besteht noch. „Durch EDV-Umstellungsarbeiten im Notbetrieb kann in wenigen Fällen die Kennzeichenreservierung gelöscht worden sein“, so Bange.
Die Kosten für Fahrzeughalter mit „Wechsel-Willen“
Zwar werden all jene, die seit dem Hackerangriff mit ortsfremden Schildern unterwegs sind und nun ein MK-Kennzeichen zurückhaben möchten, derzeit abgewiesen. Doch sollten Kapazitäten verfügbar sein, fallen bei einer Umkennzeichnung bis zu mehr als 100 Euro an: „Eine Umkennzeichnung kann bis 34,20 Euro kosten. Bei Anforderung des Fahrzeugbriefes bei der Bank kommen weitere 15,30 Euro hinzu, ebenso eine Gebühr der Finanzierungsbank. Gegebenenfalls auch Kosten für ein Wunschkennzeichen (12,80 Euro). Letztlich müssen noch Kennzeichen für bis zu 42 Euro erstanden werden“, rechnet Alexander Bange vor.
Der Hackerangriff auf die Südwestfalen IT hat das Bild auf den heimischen Straßen also ziemlich aufgemischt. Und dann gibt es ja auch noch zahlreiche Fahrzeughalter, die gar nicht zurück zum MK-Schild möchten und ihre Schilder aus Nachbarkreisen behalten.