Ernst, fokussiert und zielorientiert - der neue Kämmerer der Gemeinde Schalksmühle strahlt Kompetenz und Selbstbewusstsein aus. Perfekte Voraussetzungen für einen der wichtigsten Mitarbeiter des Bürgermeisters.

Jonas Drouvé heißt der neue Kämmerer, der ab dem 1. Januar das Amt von Reinhard Voss übernimmt. Bereits seit dem 1. August ist er in der Schalksmühler Kämmerei tätig und hat somit Gelegenheit, dem erfahrenen Kämmerer noch einige Monate über die Schulter zu schauen.

Schalksmühles Bürgermeister, Jörg Schönenberg, ist begeistert vom neuen, jungen Kollegen. „Er konnte nicht nur im Vorstellungsgespräch bei mir überzeugen, sondern auch in der nichtöffentlichen Sitzung des Hauptausschusses fiel die Wahl einmütig auf ihn. Dazu haben seine hervorragenden Zeugnisse, aber auch seine Präsentation, beigetragen.“

Studium und Beruf

Der 30-jährige Vater einer fünf Monate alten Tochter hat einen beeindruckenden beruflichen Weg hinter sich gebracht. Aufgewachsen in Engelskirchen, hat er sein Abitur am dortigen Aggertalgymnasium gemacht. Einem Betriebswirtschaftsstudium mit dem Abschluss des Bachelor of Science in Aachen folgte das Studium zum Diplom-Finanzwirt an der Hochschule für Finanzen in Nordkirchen. Während der nachfolgenden fünfjährigen Berufszeit beim Finanzamt in St. Augustin und später als Sachbearbeiter in der Kämmerei in Mettmann absolvierte Jonas Drouvé parallel ein Studium der Wirtschaftswissenschaft an der Fernuniversität in Hagen, welches er mit dem Master of Science abschloss. Eine Ausbildung, die von Anfang an auf den Beruf eines Kämmerers zugeschnitten war.

„In der Kämmerei in Mettmann wusste man, dass ich mich nach dem Masterabschluss anderweitig orientieren würde, da ich dort keine Aufstiegschancen hatte“, sagt Drouvé und weiter: „Die Stellenausschreibung aus Schalksmühle war perfekt für mich. Als Kämmerer in einer kleinen Gemeinde tätig zu sein ist für mich besonders attraktiv, da es hier bodenständig und überschaubar ist. Außerdem wusste ich, dass mein Vorgänger, Reinhard Voss, seit vielen Jahren hier tätig ist. Das hieß für mich, dass das Umfeld stimmt“, erklärt er seine Beweggründe. Nach Schalksmühle ziehen will er aber – noch – nicht.

Der neue Kämmerer für Schallksmühle, Jonas Drouvé (l.) mit Bürgermeister Jörg Schönenberg
Foto: Gerdel

Kontakt zu den Bürgern

Als weiteren positiven Aspekt sieht er, dass er vor Ort beobachten kann, was er mitbewirkt hat. „Ich sehe die Projekte, die ich mit angestoßen habe. Das ist für mich superattraktiv. Außerdem ist der Kontakt zu den Bürgern einfacher.“ Letzteres ist ihm besonders wichtig, denn er möchte auch langfristig andere Formate neben dem Haushaltsplan erstellen, die in einfacher und bürgernaher Sprache gehalten sind. „Die Menschen sollen erkennen, was mit ihren Steuern gemacht wird“, wünscht er sich.

Dass bis zum endgültigen Ausscheiden von Reinhard Voss noch einige Monate ins Land gehen, freut ihn. „Das ist sehr gut, denn so kann ich das Wissen von Herrn Voss transferieren“, ist er sich sicher und er betont: „Es ist eine sehr große Freude, mit ihm zusammenzuarbeiten. So viel Erfahrung und Intelligenz, gepaart mit viel Humor. Dazu hat er in der Gemeinde sehr viel Rückhalt und er ist gut vernetzt.“ An all diesen Dingen möchte Drouvé so lange wie möglich partizipieren.

Kommende Aufgaben

Zwei wichtige Aufgaben warten in den nächsten Monaten auf den neuen Kämmerer. Da ist zum einen die Organisation der Wahlen, für die er hauptverantwortlich zeichnet. Zum anderen muss danach der neue Haushalt erstellt werden, der im März verabschiedet wird. „Dabei sehe ich mich als sachlichen und objektiven Berater des Bürgermeisters“, sagt Drouvé.

„Der Haushalt muss und wird die Handschrift des neuen Kämmerers tragen“, betont Jörg Schönenberg und ergänzt: „Man lernt nur, wenn man auch Verantwortung übernimmt." Für ihn ist der Kämmerer eine der wichtigsten Personen in der Verwaltung, denn die erste Frage – egal, worum es geht - ist immer: Wie sind die Finanzen?

Umstrukturierung

Der Bürgermeister weiß, dass in der kommenden Zeit durch Personalwechsel jahrzehntelanges Wissen auf der Strecke bleiben wird, denn nicht nur die Position des Kämmerers, auch die des Bürgermeisters muss neu besetzt werden. Aber er weist auch nachdrücklich darauf hin, dass er ja weiterhin in Schalksmühle wohnt: „Da bleibe ich natürlich ansprechbar. Das gehört sich für einen Bürgermeister einfach. Ich will den Übergang vernünftig gestalten.“

Zur Neugestaltung der Aufgaben in der Stadtverwaltung gehört auch, dass der Aufgabenbereich des Kämmerers, zumindest vorerst, um einige Positionen reduziert wird. So fallen das Personalmanagement, die Öffentlichkeitsarbeit und die Aufgaben rund um Bürgerbegehren und Bürgerentscheid künftig nicht in den Aufgabenbereich von Jonas Drouvé.

„Schalksmühle wird stückweise neu strukturiert“, sagt Schönenberg und ist froh, bei all den Änderungen, die vor der Stadt liegen, einen Mitarbeiter mit einem solchen Wissensgut zu haben. „Sein Werdegang ist etwas ganz Besonderes. Das ist in so jungem Alter nicht selbstverständlich. Die Gemeinde wird sich in Zukunft mehr mit der Privatwirtschaft vergleichen lassen müssen. Daher ist es umso wichtiger, dass unser Kämmerer eine Ausbildung im Steuerrecht, in Betriebswirtschaft und im Kommunalwesen hat“, betont er.

Zukunft

Der Bürgermeister schaut dabei auch weit in die Zukunft: „Natürlich wollen wir Mitarbeiter haben, die bestmöglich qualifiziert sind und sich vielleicht auch während ihrer beruflichen Tätigkeit weiter fortbilden. Das kann natürlich bedeuten, dass sie uns irgendwann der Karriere wegen verlassen wollen. Deshalb müssen wir auch Optionen offen halten, dass eine berufliche Weiterentwicklung auch in Schalksmühle bestehen bleibt.“

Schönenberg führt weiter aus, dass kleine Kommunen allein schon aus Kostengründen ihre Aufgaben bündeln müssen. „Aktuell ist der Aufgabenbereich für unseren jungen Kämmerer aber groß genug. Aber ich traue ihm Führungsaufgaben besonderer Art zu. Über seine weitere Entwicklung in Schalksmühle wird man in der Zukunft sehen.“