Das Impulsfrühstück „Einsamkeit im Alter“ lockte mehr als 70 Akteure des Pflege- und Gesundheitssektors im Märkischen Kreis in die Stadtbücherei Lüdenscheid. Nach mehrjähriger Pause feierte das bewährte Netzwerkformat, das der Fachdienst Pflege des Märkischen Kreises ins Leben gerufen hatte, ein „erfolgreiches Comeback."
„Gemeinsam möchten wir Ideen austauschen, Inspirationen sammeln und neue Impulse setzen“, beschrieb Fachdienstleiter Ralf Kling die Zielsetzung des jährlichen Netzwerktreffens. Die Auftaktveranstaltung widmete sich dem vielschichtigen Thema „Einsamkeit“, das Menschen jeglicher Altersstufe betrifft und als gesamtgesellschaftliche Herausforderung gilt.
Als Hausherrin stellte Dagmar Plümer die Stadtbücherei Lüdenscheid als Ort der Begegnung vor. Das Klischee der stillen Bibliothek sei längst überholt. „Hier treffen sich Menschen, tauschen sich über Bücher aus und kommen ins Plaudern“, erzählt Plümer. Aus ihrer Sicht haben die Mitarbeiter der Bibliothek den sozialen Auftrag, Menschen ins Gespräch zu ziehen. Dazu dienen auch Veranstaltungen wie das monatliche Reparaturcafé. In Zukunft will die Stadtbücherei auch digitale Alltagshilfe leisten, wenn es mal mit dem E-Book, dem Smartphone oder einer Terminbuchung hakt.
Den Impulsvortrag zum Thema „Einsamkeit im Alter“ hielt Heike Ehlemann, Projektmitarbeiterin im Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz in Dortmund. Sie stellte verschiedene Projekte aus der Quartiersarbeit gegen Vereinsamung vor, die sich bereits bewährt haben. Um Projekte vor Ort zu entwickeln, seien Netzwerkarbeit und interkommunale Zusammenarbeit elementar wichtig. Als gelungene Beispiele nannte sie einen regelmäßigen niederschwelligen Spaziergangstreff, Plauderbänke, einen offenen Mittagstisch für Jung und Alt, ein Mitbring-Picknick oder digitale Unterstützungs- und Vernetzungsangebote.
Gut angenommen wurde in Ettlingen (Baden-Württemberg) die Aktion "Briefe der Verbundenheit" an ältere Menschen, an der sich 700 Personen, darunter viele Schülerinnen und Schüler, beteiligten und neben netten Worten oft auch eine Kontaktadresse hinterließen. Menschen vor die Tür locken, sollen kleine Ausflüge per E-Rikscha oder mobile Einkaufswagen, die Senioren vor der Haustür zu einer Einkaufstour im Supermarkt mit anschließenden gemeinsamen Kaffeetrinken abholen.
Nach reichlich praxisorientiertem Input hatten die Teilnehmer selbst das Wort und konnten bei einem kleinen Frühstück in „entspannter Atmosphäre" ins Gespräch kommen.
Mit dem „Pflegeforum 2025“ steht am 24. September von 14 bis 17 Uhr in der Burg Holtzbrinck in Altena die nächste Veranstaltung des Fachdienstes Pflege ins Haus. Zum Thema „Zukunft der Pflege – Fachkräfte finden und binden“ erfahren Interessierte, welche Ansätze die Zukunftsinitiative „Gute Pflege – Märkischer Kreis mit den Pflegeakteuren bereits umgesetzt hat. Zudem bieten die Coaches Katharina Rütters und Nadine Asmacher einen interaktiven Workshop zum Wandel in der Unternehmenskultur an. Anmeldungen können bis zum 12. September hier erfolgen.