Seit einigen Wochen deutet sich an, dass insbesondere die eingebrochene Baukonjunktur die Nachfrage dort eintrübt, wo besonders für den Bau produziert wird. Nach der Automobilindustrie ist die Herstellung von Produkten für den Gebäudebereich ein wichtiges Standbein der heimischen Unternehmen.
Aufgrund der Anfragen hat die Gewerkschaft kurzfristig eine Abfrage unter Betriebsräten im Kreis zur Lage in den Betrieben gestartet. In kurzer Zeit haben trotz der Ferienzeit Betriebsräte aus mehr als 70 Betrieben reagiert. 40 Prozent der teilnehmenden Betriebsräte haben eine schlechte oder sehr schlechte Auftragslage konstatiert. In mehr als 30 Betrieben gibt es bereits Kurzarbeit oder sie ist in Planung. In mehr zwei Dutzend Unternehmen rechnen die Arbeitnehmervertretungen mit Personalabbau.
IG Metall: Tarifverträge nutzen
„Die Rückmeldungen kommen aus allen Branchen“, so Kasubke. Neben dem Baubereich seien auch Automobilzulieferer oder Hersteller von Elektroniklösungen für die Energiewende von Kurzarbeit betroffen. „Da mancher Betrieb schon seit Monaten Kurzarbeit fährt, könnte hier bald Personalabbau auf der Tagesordnung stehen“, befürchtet Kasubke. „Das muss dringend verhindert werden“, so der Bevollmächtigte. Daher informiert die IG Metall die Betriebsräte auch über die Möglichkeiten, die Tarifverträge bieten. „Dazu gehört auch die Absenkung der Arbeitszeit als beschäftigungssichernde Maßnahme.“
Ferber: Staat soll Beispiel geben
Fabian Ferber, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall, befürchtet, dass die Schwächephase länger andauern könnte. Er fordert entschlossenes handeln, damit Wertschöpfung und Jobs in der Region nicht verloren gehen. Nötig seien Weiterbildung, Investitionen und das angekündigte Deutschlandtempo auch bei der Umsetzung von Entscheidungen. Wenn der private Baubereich schwächelt, müsse mehr in die energetische Sanierung unserer Rathäuser, Schulen und öffentlichen Wohnungen investiert werden. „Hier könnte der Staat doch modellhaft zeigen, dass Investitionen in grüne Industrie nachhaltig sind: Sie sichern und schaffen Arbeitsplätze, schützen das Klima und sorgen für sozialen Wohlstand“, so Ferber.








