Der Gartenbau und die Arbeit mit Pflanzen, so erklärt der 21-jährige Lüdenscheider Kim Leon Hohlfeld im Gespräch, sei schon immer sein Hobby gewesen: „Schon mit 14 Jahren habe ich nebenbei in einer Gärtnerei gearbeitet.“ Seine Ausbildung, so erklärt er weiter, habe er dann in einem Hagener Betrieb gemacht – und sich dort sehr wohlgefühlt. Wegen der Situation mit der Rahmedetalbrücke habe nach der Abschlussprüfung jedoch der Wunsch überwogen, dort zu arbeiten, wo er auch wohnt: in Lüdenscheid. Eine entsprechende Stelle war bald gefunden, der Vertrag unterschrieben – und dann kam alles ganz anders.
„Ich wollte schon immer ein eigenes Unternehmen haben“
Den Wunsch, einen eigenen Betrieb zu führen, hegte Kim Leon Hohlfeld schon länger: „Bereits im zweiten Lehrjahr habe ich ein Gewerbe angemeldet und immer mal wieder kleinere Aufträge angenommen.“ Die mit einem eigenen Unternehmen verbundene Unabhängigkeit habe ihn daher schon immer gereizt. Und nicht nur das: „Ich möchte recht früh eine eigene Familie haben – und bis dahin finanziell unabhängig sein.
Auf die Frage, ob die Entscheidung – besonders mit Blick auf die aktuelle Zeit und sein Lebensalter – nicht mutig sei, wiegelt er ab: „Das höre ich tatsächlich häufiger, und wahrscheinlich ist das Unterfangen auch mutig. Daher versuche ich aktuell, mich so gut es geht mit anderen Unternehmern, die schon länger dabei sind, zu vernetzen – und von ihnen zu lernen.“
Darüber hinaus, so betont er, macht er sich aber wenig Gedanken um die Zukunft: „Die Branche wird nicht aussterben, es wird im Bereich der Grünpflege immer was zu tun geben.“
Unternehmensgründung aus dem Kinderzimmer heraus
Darüber hinaus, so Hohlfeld weiter, sei er aktuell noch maximal abgesichert – er gründet das Unternehmen aus seinem Kinderzimmer heraus. Ein Büro hat er daher noch nicht, als Lagerfläche dient die elterliche Garage – auch, wenn diese „bereits aus allen Nähten platze.“ Daher sei er gerade auf der Suche nach geeigneten Büro- und Lagerräumen.
Zunächst jedoch möchte der Jungunternehmer noch andere Investitionen tätigen: So sollen jetzt erst mal ein neues Auto und eventuell sogar ein Trecker für den Betrieb angeschafft werden.
„Mir ist langsames Wachstum wichtig“
Das Angebot seines Unternehmens reicht vom Hecke schneiden über das Fällen von Bäumen – wenn erforderlich, kann er auch einen Baumkletterer mitbringen – bis hin zur kompletten Neugestaltung von Gärten. Konzentrieren möchte sich Kim Leon Hohlfeld aber zunächst einmal auf Grünpflegearbeiten: „Ich muss erst mal langsam in die Chef-Rolle hineinwachsen. Das ist leichter, wenn ich nicht gleich zu große Aufträge annehme. Das Unternehmen soll langsam wachsen.“ Hinzukomme, dass er aktuell noch ein Ein-Mann-Betrieb sei – voraussichtlich im Mai jedoch möchte er Personal einstellen, perspektivisch auch den Ausbilderschein machen, um Auszubildende beschäftigen zu können. Sein erklärtes Ziel: „Die jungen Leute von diesem tollen Beruf zu begeistern.“
Eine besondere Leidenschaft, so erklärt Hohlfeld, hegt er übrigens für die Beetgestaltung: „Ich habe das Beet meiner Nachbarn neu gemacht, das sehe ich jeden Morgen, wenn ich zur Arbeit fahre – und bin dann richtig motiviert.“ In Zeiten des Klimawandels, so betont er, sei eine bienenfreundliche Gestaltung von Beeten besonders wichtig.

Und was macht ihm am meisten Freude? – „Am Ende zu sehen, wie die Kunden sich über das Ergebnis meiner Arbeit freuen.“