Die Stadt Halver möchte das Prädikat „Erholungsort“ erlangen. Welche Voraussetzungen dafür erfüllt werden müssen und welche Wirkung dieses Siegel haben kann, waren unter anderem zentrale Themen im Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung am Mittwoch, 3. Dezember.

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Das Prädikat „Erholungsort“ soll generell die Attraktivität der Stadt sowie den regionalen und überregionalen Tourismus stärken. „Das Image kann sich verbessern und auch wirtschaftliche Vorteile können für regionale Einzelhändler und Gewerbetreibende entstehen“, berichtet Annkathrin Kaisig, Fördermittelmanagerin der Stadt Halver, in einer PowerPoint-Präsentation.

Doch einige Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit das Siegel überhaupt vergeben werden kann. Zum einen sollten Sport-, Bewegungs- und Entspannungsangebote vorhanden sein. Zum anderen müssen Erholungsbereiche existieren, die einen klaren naturräumlichen Bezug aufweisen. Außerdem ist eine durchgängige, moderne touristische Infrastruktur erforderlich. Dazu gehören ein gut ausgebautes Wander- und Radwegenetz, ein Kultur- und Freizeitprogramm sowie eine zertifizierte Touristen-Information und ausreichende Beschilderungen. Zudem müssen mindestens 100 Schlafgelegenheiten durch Hotels, Campingplätze oder andere Unterkünfte zur Verfügung stehen, erklärt Kaising weiter. All dies sind Aspekte, die Halver bislang nur teilweise erfüllt. Für die Errichtung einer zentralen Auskunfts- und Vermittlungsstelle, die möglicherweise durch Fördermittel gestemmt werden könnte, werden beispielsweise Kosten zwischen 85.000 und 100.000 Euro geschätzt.

Bringt das Siegel einen Mehrwert?

Ob das Siegel einen Mehrwert bietet und ob Erfahrungsberichte auf eine Verbesserung des Tourismus hindeuten, waren Fragen, die sich das Gremium am Mittwochabend stellte. Simon Thienel, Erster Beigeordneter und Stadtkämmerer, erklärt: „Wir wollen lediglich eine Grundlage schaffen. Wenn der Grundsatzbeschluss heute gefasst wird, können wir danach immer noch schauen, ob man diesen Weg weitergeht und den berechtigten Fragen bei der nächsten Sitzung nachgeht."

Diese Grundlage legte das Gremium und entschied einstimmig, den Weg weiterzuverfolgen. Sollte auch der Rat am 15. Dezember für das Siegel stimmen, könnte sich die Stadt Halver im zweiten Halbjahr 2026 vielleicht schon „Erholungsort" nennen.