Im August des vergangenen Jahres übernahm die Wiblingwerderin die kommissarische Leitung der Schule. Zuvor war sie bereits stellvertretende Schulleiterin – und das seit Gründung der Sekundarschule. „Ich habe mich damals ganz bewusst für den Schritt in die Schulleitung entschieden. Ich war da noch an der Hauptschule in Lüdenscheid“, erzählte Gudrun Reinecke-Bartelt. Sie habe damals Schule aktiver mitgestalten wollen. Nachdem sich abzeichnete, dass die Hauptschule geschlossen wird, orientierte sich die engagierte Lehrerin um. Und entschied sich, in Altena und Nachrodt eine neue Schule mit aufzubauen: die Sekundarschule. Gemeinsam mit Anne Rohde bildete sie seit 2012 das starke Führungsteam.
Nach der Pensionierung von Anne Rohde wurde die Stelle der Schulleiterin ausgeschrieben. Es kamen jedoch keine Bewerbungen, was auch der Verkehrssituation geschuldet sei. „Die Brücke, eine Schule mit zwei Standorten und zwei Trägern – das ist nicht gerade einfach“, erklärte Reinecke-Bartelt. Also habe sie noch einmal überlegt. Die Aufgaben waren ihr ja eigentlich nicht ganz neu. „Mir macht es Spaß, Schule zu entwickeln, zu sehen, was daraus wird. Ich bin seit der Gründung hier. Es ist mir ein Anliegen, dass es hier weitergeht. Also stelle ich mich mit 60 noch einmal einer neuen Herausforderung“, sagte die neue Schulleiterin.
Doch mit der Bewerbung allein sei es nicht getan. Wer Direktorin werden möchte, muss sich in NRW einem Assessment-Center-Test in Soest stellen und diverse Fähigkeiten unter Beweis stellen. „Da kann man definitiv nicht hingehen und einfach mal machen. Man musste sich vorbereiten – und natürlich war ich auch aufgeregt“, erinnerte sich Reinecke-Bartelt. Im Rahmen des Tests musste unter anderem ein Konfliktgespräch geführt werden. Aber auch ein Stresstest stand auf dem Programm. 20 E-Mails mit dringenden Anliegen mussten innerhalb einer Stunde priorisiert und bearbeitet werden. Die Wiblingwerderin bestand den Test mit ihrer bereits vorhandenen Erfahrung natürlich mit Bravour.
Zur Ernnenung kamen neben der gesamten Schulleitung, die aus der didaktischen Leiterin Jennifer Cormann, Martina Krickmeyer, Abteilungsleitung Jahrgänge 5 bis 7, und Frank Schölzel, Abteilungsleitung Jahrgänge 8 bis 10, besteht, auch Bürgermeisterin Birgit Tupat sowie Altenas Bürgermeister Uwe Kober. Aus Altena kam auch noch Kämmerer Stefan Kämper mit. Er hat vor 41 Jahren mit Gudrun Reinecke-Bartlet zusammen in Lüdenscheid Abitur gemacht. Eine große Feier unter den Lehrern gab es nicht, die folgt nach den Ferien.
Vakant ist nun die Stelle der stellvertretenden Schulleitung. „Die wird jetzt ausgeschrieben“, erklärte Michael Albrecht, schulfachlicher Dezernent der Bezirksregierung. Und er weiß, welche Vorteile die Schule zu bieten hat: „Die gute Kommunikation ist hier sicherlich besonders. Es macht mich froh, zu sehen, wie viel Bewegung hier auf der Straße ist. Das zeichnet diese Schule wirklich aus.“