„Wir haben unseren Investitionsplan deutlich erhöht und die Investitionssumme im Fünf-Jahresplan angehoben. So wollen wir zum Beispiel im laufenden Jahr 60 Prozent mehr investieren als noch im Jahr 2020“, erklärt Ralf Holtmann. Für den Geschäftsführer der AVU Netz liegt dabei der Schwerpunkt auf den Stromnetzen, da sowohl der Verbrauch als auch die Anforderungen an das Netz zukünftig steigen werden. Markus Kosch, ebenfalls Geschäftsführer AVU Netz, nennt als Beispiel den Neubau des Umspannwerks in Hattingen auf dem Gelände der Henrichshütte. Die zunehmende Einspeisung von Strom aus erneuerbarer Energie wie Windräder und privaten Photovoltaik-Anlagen stelle eine Herausforderung dar, die in den Planungen berücksichtigt werde.
„Mit Blick auf die Elektromobilität bauen wir ja bereits jetzt unser Stromnetz mit deutlich größeren Querschnitten aus“, ergänzt Uwe Träris, Vorstand der AVU. Ein weiterer Aspekt, der in die Planungen einfließt, sei die langfristige Ablösung der Gasversorgung – hier würden Strom-Anwendungen wie zum Beispiel Wärmepumpen aber auch der Einsatz von Wasserstoff eine zunehmend wichtigere Rolle spielen.
Großprojekt Wasserwerk
Das größte Einzelprojekt in den kommenden Jahren ist der geplante Neubau des Wasserwerks Rohland an der Ennepetalsperre. Direkt neben dem bestehenden Wasserwerk, das 1979 in Betrieb ging, soll bis zum Jahr 2031 ein neues Werk entstehen.

Damit verbunden sind Sanierungen und Erneuerungen von Leitungen und Anlagen. „Der Neubau ist Teil unseres Konzepts zur sicheren Trinkwasserversorgung. Weitere Maßnahmen wie die Kopplung unserer Netze mit dem Wassernetz der Stadtwerke Witten und die geplante Stilllegung des Wasserwerks Volmarstein sind ebenfalls Teil dieses Plans“, erläutert Träris. Für die Kunden der AVU sei die kontinuierliche Modernisierung der Infrastruktur ein wichtiger Garant für die Qualität und Verfügbarkeit der Trinkwasserversorgung.
Das bestehende Wasserwerk Rohland liefert täglich unter anderem über die Wasserbehälter Wengeberg in Breckerfeld und Schweflinghausen in Ennepetal zirka 1200 Kubikmeter Trinkwasser – also 1,2 Millionen Liter – in die Haushalte in Breckerfeld, Ennepetal, Gevelsberg, Schwelm, Sprockhövel und Wetter/Ruhr.