Update:
Auch Familie Jundt fehlt ein Lamm. Das Tier war ebenfalls noch recht klein und schwach. „Daher würde ich jetzt auch nicht ausschließen, dass der Fuchs es geholt hat – wenngleich es natürlich ein merkwürdiger Zufall wäre“, sagt die Halterin. Die Schafhalter haben ihre Tiere nun näher an ihr Wohnhaus geholt, in einen Bereich, der besser überwacht werden kann. „Wir haben durchaus schon erlebt, dass Füchse so etwas machen können, zumal es sich bei uns um einer kleines und schmächtigeres Tier handelte.“
LokalDirekt hat bei der Polizei nachgefragt, ob es gerade zu dieser Jahreszeit noch mehr Meldungen gibt. „Gehört habe ich davon auch schon. Aber ob es sich belegen lässt?“ Polizeisprecher Marcel Dilling versprach nachzuforschen. Wenig später meldete er sich zurück. „Nein, wir können solche Vorfälle nicht bestätigen. Wir haben nichts in die Richtung in unseren Unterlagen finden können“, erklärt Dilling.
Erstmeldung:
„Uns fehlt ein Lamm. Es ist spurlos verschwunden“, sagt Lisa Murza. Das etwa Mitte März geborene Tier ist alleine nicht überlebensfähig. Es braucht Muttermilch. Verschwunden ist es im Bereich Helbecker Weg, oberhalb des Bahnübergangs.
„Das Lamm wird zugefüttert, da die Mutter Probleme mit dem Euter hat. Als wir am Morgen auf die Wiese kamen, war es weg. Normalerweise kommt es immer schon angelaufen“, erzählt Lisa Murza. Inzwischen habe sie jeden Millimeter der Wiese abgesucht – ohne Erfolg.
„Der Hund hat heute Nacht angeschlagen. Ich habe dann geguckt, aber nichts Ungewöhnliches festgestellt“, erzählt die Nachrodterin. Sie gehe nicht davon aus, dass ein Wildtier sich das kleine Lamm geschnappt habe. „Ein Fuchs oder ein Wolf hätten gewiss noch mehr Schaden angerichtet. Zumal wir den Fuchs schon öfter auf der Wiese hatten, dem sind die Schafe eigentlich zu groß“, erzählt Lisa Murza. Wahrscheinlicher sei, dass jemand das Lamm geklaut habe. Durch die Flaschenfütterung sei es zutraulicher als die anderen Tiere der Herde.

Ein Wildtier hält auch Torsten Pühl, Vorsitzender des Hegerings Altena/Nachrodt-Wiblingwerde für unwahrscheinlich. „Dass ein Fuchs mal an ein ganz frisch geborenes Lamm geht, kann sein. Aber an ein größeres ist sehr unwahrscheinlich“, sagt Pühl. „Aber wenn sich jemand ein Osterlamm klauen wollte, ist das nicht sehr sinnvoll. Da ist ja noch gar nichts dran, man wird bestimmt nicht satt“, sagt Lisa Murza.
Besonders quälend sei die Ungewissheit und das Brüllen des Muttertieres. „Mir wäre fast lieber, er hätte einfach tot auf der Wiese gelegen. Da wüsste man wenigstens wo man dran ist. So ist es wirklich unerträglich“, sagt Lisa Murza. Noch heute wird die Tierbesitzerin aufrüsten und ihre Schafe mit einer Kamera überwachen und entsprechende Schilder aufhängen. „Bisher haben wir darauf verzichtet. Wir wollten ja auch allen die Möglichkeit geben, ungestört die Tiere zu beobachten. Gerade für Familien ist das ja schön. Aber so etwas möchte ich nicht noch einmal erleben“, sagt Murza.