Halver. Der Landwirt, der in der Nacht von Samstag auf Sonntag auf seinem Hof am Collenberg 20 000 Liter Gülle aus einem Behälter in die Natur abließ, handelte nach Aussage der ermittelnden Polizeibehörde vorsätzlich. Wie die Polizei auf Anfrage von LokalDirekt mitteilte, hätten sie eindeutige Hinweise darauf, dass der Halveraner die Tanks, in denen die Gülle lagerte, mutwillig öffnete.
Er habe Angaben gemacht, dass „die Behälter voll waren“, so der Pressesprecher der Polizei. Deshalb habe er die Tanks des nachts aufgedreht und Gülle abgelassen.
20 000 Liter entsprechen ungefähr zwei Behälterfüllungen eines herkömmlichen Güllefasses. Derzeit unterliegt die Ausbringung von Gülle auf Ackerland und Grünland einer Sperrfrist – diese läuft am 31. Januar ab.
Hintergrund: Der Landwirt am Collenberg in Halver hatte in der Nacht zum Sonntag (23. Januar) rund 20 000 Liter Gülle aus einem Tank abgelassen, die sich ihren Weg zunächst über die Felder in den Bach Schlemme bahnten und darüber an der Mündung in Oberbrügge in die Volme gelangten.
Darauf aufmerksam geworden waren Zeugen am Sonntagvormittag, die gegen 10.30 Uhr die Polizei und die Feuerwehr informiert hatten. Ihnen war die grünliche Verfärbung der Volme und der Schlemme aufgefallen.
Die Untere Wasserbehörde übernahm die weiteren Maßnahmen. Um die schwere der Verunreinigung in den Gewässern zu ermitteln, wurde eine Probe entnommen, das Ergebnis steht derzeit noch aus. Gegen den Landwirt wird nun wegen des Straftatbestandes der Gewässerverunreinigung ermittelt.
Gewässerverunreinigungen durch Gülle sind ein schwarzes Kapitel in Halver. Schnell werden Erinnerungen an 2015 wach, als Gülle vom Hof eines Halveraner Landwirts in Kotten nahezu das komplette Naturschutzgebiet im Neyetal verseucht hatte und sich eine Gülleblase in der Neyetalsperre bildete. Damals aber waren es 1,7 Millionen Liter, die aus dem Güllebehälter in die Umwelt gelangten.