„Das Gesundheits- und Pflegenetzwerk Plettenberg – Herscheid hat regional eine Alleinstellung. Dass zwei Kommunen auf diesem Gebiet zusammenarbeiten ist ungewöhnlich“, betonte Plettenbergs Bürgermeister Ulrich Schulte in seinem Grußwort. „Es läuft, es entwickelt sich, es wird immer besser!“ Die gute Entwicklung verdeutlichte auch Dr. Vera Gerling von der Deutschen Gesellschaft für Gerontotechnik (GGT), die das Netzwerk von Anfang an als Koordinatorin begleitet. „Zum fünfjährigen Bestehen haben wir Workshops durchgeführt. Heute geht es nur ums Feiern und gut Verstehen“, sagte sie.
Informationen wurden aber auch vermittelt. Elke Koling, Leitende Oberärztin am Gerontopsychiatrischen Zentrum (GPZ) in Iserlohn, referierte zum Thema „Demenzielle Erkrankungen – Herausforderungen, Lebensqualität & (Be)Handlungsansätze“. Trotz des ernsten Themas verstand sie es, auch durch Erfahrungen im eigenen Familienkreis, die Ansätze und Informationen unterhaltsam zu vermitteln und damit die große Angst vor der Demenz zu nehmen.
Vera Gerling sowie Meryem Yilmaz (Herscheid) und Katja Gerecht (Plettenberg), zuständige Mitarbeiterinnen bei den beiden Netzwerkkommunen, hatten im Ratssaal und im Foyer einiges auf die Beine gestellt: Informationsstände, die Wanderausstellung „Selbsthilfe bewegt – Vielfalt in der Selbsthilfe im Märkischen Kreis“ und Fachbeiträge. Zudem wurde die aktuelle Auflage des Ratgebers „Gut informiert älter werden in Plettenberg und Herscheid“ vorgestellt.
Wegweiser und praktische Hilfen
Zu den erfolgreich umgesetzten Projekten des Gesundheits- und Pflegenetzwerks gehören beispielsweise das „MobilSorglos“ zur Versorgung älterer Mitmenschen oder die beiden Wegweiser „Gut informiert älter werden“ und „Psychosoziale Hilfen“. Auf den jeweiligen Gebieten informieren diese sehr umfangreichen Wegweiser betroffene Menschen, aber auch deren Umfeld und liefern neben Tipps vor allem Ansprechpartner. Die Grundlage dafür legten die drei Runden Tische zu den Themen „Zufrieden zuhause – mobil unterwegs“, „Demenznetzwerk“ und „Brücken nach Hause – Schnittstellen zwischen stationärer und ambulanter Versorgung“.
Im Verlauf des Nachmittags kamen mehrere Gesprächsrunden auf dem Podium im Ratssaal zusammen. Zum einen mit Anbietern aus den Bereichen Gesundheit und Pflege, zum anderen mit Herscheids Bürgermeister Uwe Schmalenbach, Plettenbergs Bürgermeister Ulrich Schulte und Koordinatorin Dr. Vera Gerling. Es wurde über Erwartungen von damals, Erfahrungen über die Jahre und Wünsche für die Zukunft geredet.
„Wichtig, dass man sich gegenseitig kennt und Hilfestellung gibt.“
Uwe Schmalenbach
„Ohne die vielen Akteure, die da mitmachen, brauchen wir keine Arbeitskreise, keine Gruppen machen. Dann würde es nicht funktionieren! Da ist es wichtig, dass die Zusammenarbeit weiter da ist, dass man sich gegenseitig kennt und Hilfestellung gibt. Dass es in zehn Jahren so weiterlaufen kann.“ Das war die Antwort von Uwe Schmalenbach auf die Frage, wo er das Gesundheits- und Pflegenetzwerk Plettenberg – Herscheid in zehn Jahren sieht.
„Wenn ich ein Netz an einer Stelle durchschneide, dann halten die anderen Fäden das Netz immer noch zusammen.“
Ulrich Schulte
Ulrich Schulte ergänzte: „Das Wichtigste ist Stabilität. Wir sprechen ja bewusst von einem Netzwerk. Wenn ich eine Schnur mit zwei Enden habe und diese mittig durchschneide, dann kann ich die Schnur nicht mehr nutzen. Aber ein Netz – wenn ich da an einer Stelle durchschneide, dann halten die anderen Fäden das Netz immer noch zusammen.“ Dies sei für die Zukunft des Netzwerks wichtig, damit einzelne Unwegbarkeiten nicht für große Probleme sorgen würden.
Abgerundet wurde die Geburtstagsfeier musikalisch vom Duo „subsTanz“, Kati und Ralf Böcker.
Fotogalerie: