Halver. Die Stadt Halver investiert in die Sicherheit der Schüler und Lehrer. In ihre Gesundheit. Rund 50 dezentrale Lüftungsanlagen sollen im kommenden Jahr an den drei Grundschulen installiert werden. In allen Klassenräumen sorgen dann moderne Systeme für frische Luft – und das ganz ohne Kälte.
Doch in diesem Winter heißt es nochmal: gut durchlüften! In regelmäßigen Abständen werden die Fenster während des Unterrichts geöffnet, um eine möglichst sichere Umgebung zu schaffen. Im Gespräch mit LokalDirekt erklärt Michael Schmidt, Fachbereichsleiter Bauen und Wohnen, warum die Lüftungsanlagen nicht bereits verbaut worden sind: „Aktuell befinden wir uns noch in der technischen Planung. Für jede Schule und jedes Klassenzimmer muss ein individuelles Konzept erstellt werden.“
„Es geht einfach nicht schneller“
Ein immenser Vorlauf sei also erforderlich, bei dem es viele Aspekte zu beachten gilt. Im Sommer hat die Politik die Verwaltung mit der Anschaffung der Anlagen beauftragt. „Die Vorgabe ist es, dies bis zum Herbst 2022 umgesetzt zu haben“, sagt Schmidt. Und das sei ein realistischer Zeitplan. Es ginge jetzt einfach nicht schneller.
Sobald die technische Planung abgeschlossen ist, soll während der Wintermonate die Ausschreibung für den Großauftrag erfolgen. Parallel wartet die Stadt auf die Genehmigung des Förderantrags. Rund 1,25 Millionen Euro sollen die dezentralen Lüftungsanlagen inklusive Einbau kosten. 80 Prozent davon sollen aus Fördermitteln finanziert werden.
Einbau der Lüftungsanlagen ab den Osterferien
Und wann ist mit dem Einbau der Anlagen zu rechnen? „Wir planen während der Osterferien an der Regenbogenschule in Oberbrügge zu beginnen“, erläutert Michael Schmidt. In den Sommerferien sollen dann der Hauptstandort am Pestalozziweg sowie die Lindenhofschule ausgestattet werden. Die Arbeiten im laufenden Schulbetrieb durchzuführen sei nicht möglich.
Michael Schmidt ist sich sicher, dass die Stadt Halver damit über die Pandemie hinaus gut aufgestellt ist. „Das ist keine ‚Lightlösung‘. Das hat Perspektive.“ Der Fachbereichsleiter erklärt, dass die festinstallierten Anlangen unvergleichbar besser seien, als die mobilen Luftfilter. Von denen sind bereits 13 Exemplare – verteilt auf alle Halveraner Schulen – im Einsatz. Diese Variante mache nur in Räumen Sinn, die wenig bis gar nicht zu Lüften seien. Kurz gesagt: Sie saugen die Luft ein und filtern sie.
Die dezentralen Lüftungsanlagen funktionieren anders: Diese Geräte, installiert unter der Decke, saugen die Außenluft ein und versorgen den Klassenraum mit Frischluft. Durch einen Überdruck wird die verbrauchte Luft wieder nach draußen befördert. „Da die warme die kalte Luft streift, geht möglichst wenig Energie verloren“, erklärt Schmidt. Eine gute Sauerstoffversorgung sei damit garantiert – ganz ohne Lüften.
Märkischer Kreis hat für eigene Förderschulen 8 mobile Filter angeschafft
Michael Schmidt betont im Gespräch, dass Halver damit sehr gut für die Zukunft aufgestellt sei. „Viele andere Kommunen schaffen diese Anlagen nicht an.“ Selbst die aktuell aktiven 13 mobilen Anlagen seien vielerorts noch nicht im Einsatz. Im Vergleich: Der Märkische Kreis hat als Träger von fünf Berufskollegs und sieben Förderschulen in acht mobile Luftfilteranlagen investiert. „Für die kreiseigenen Förderschulen haben wir die acht mobilen Luftfilteranlagen für sieben Räume angeschafft, in denen keine ausreichende Lüftung möglich ist“, erklärt Pressesprecher Alexander Bange auf Anfrage von LokalDirekt.