Der Verein besteht inzwischen seit zehn Jahren. Deshalb blickte Vorsitzender Rolf Scholten bei der jüngsten Mitgliederversammlung auf die Anfänge zurück. „Damals drohten Kürzungen bei den Öffnungszeiten, der Medienetat sollte beschnitten und Einsparungen beim Personal vorgenommen werden“, erinnerte er sich. Zudem habe die Wiedereröffnung des zentralen Saales in Frage gestanden. Was dann passierte, ist eine Erfolgsstory. Das alles sei abgewendet worden. Mehr noch: Im November 2024 sei eine zusätzliche Teilzeitstelle für eine Medienpädagogin geschaffen worden.
Knapp 100.000 Euro Spenden eingeworben
Das alles sei auf intensive Lobbyarbeit im politischen Bereich und in der Öffentlichkeit zurückzuführen, erklärte Rolf Scholten. Darüber hinaus sei es gelungen, knapp 100.000 Euro Spenden für die Arbeit der Bücherei einzuwerben. Rund 60 Publikumsveranstaltungen mit verschiedenen Kooperationspartnern hätten zudem den Bekanntheitsgrad der Einrichtung am Graf-Engelbert-Platz gesteigert.
Bald jugendliche „Bookfluencer“?
Das alles solle aber kein Grund dafür sein, die Hände in den Schoß zu legen. Die Freunde der Stadtbücherei befassen sich zusammen mit dem Team um Leiterin Dagmar Plümer mit neuen Projekten. Dazu zählen Überlegungen, neue Bücher über jugendliche „Bookfluencer“ über die Community Bookstagram oder den Trend Booktok auf der Plattform Tiktok vorzustellen. Ein weiteres Thema sind sogenannte „digitale Lotsen“. Sie könnten Menschen, die nicht mit dem Internet vertraut sind, helfen, bestimmte Dienstleitungen in Anspruch zu nehmen, die nur noch digital angeboten werden.
Das ist zugegebenermaßen Zukunftsmusik, zeigt aber, dass der Förderverein und die Bücherei mit der Zeit gehen. Wie sich die Zeiten verändern, schilderte Dagmar Plümer. So gehen die Ausleihzahlen bei CDs und Filmen zurück. Die Büchereileiterin führt das auf die starke Nutzung von Streamingdiensten zurück. Ein positiver Trend: Die Ausleihzahlen bei Kinder- und Jugendbüchern steigen.
Auftritte in Webinaren
Die Arbeit des Fördervereins macht inzwischen Schule. Nachdem er 2023 als „Freundeskreis des Jahres“ ausgezeichnet worden ist, ist er mehrfach vom Bundesverband der Freundeskreise gebeten worden, seine Arbeit in Online-Seminaren vorzustellen. Das nächste Webinar folgt bereits im Mai.
Bei den turnusmäßigen Vorstandswahlen wurde der Vorstand um Rolf Scholten im Amt bestätigt. Bernd Sondermann ist als Beisitzer ausgeschieden. Rolf Scholten dankte ihm für sein Engagement bei der Organisation von Veranstaltungen und seine Beiträge literarischer Art, insbesondere bei der Nacht der Kultur. Für Bernd Sondermann rückt Stefanie Förster-Klein als Beisitzerin nach.