Das begründet die SIT mit erhöhten Sicherheitsanforderungen und der hohen Komplexität der Informationstechnik. Vor diesem Hintergrund hat die Stadt Lüdenscheid entschieden, dass sowohl das Bürgeramt als auch das Standesamt zwischen Weihnachten und Neujahr geschlossen bleiben.
Beide Fachdienste seien besonders stark von den Einschränkungen betroffen, weil unter anderem der Zugriff auf Melde- und Personenstandsregister derzeit nicht möglich sei. Das Ausstellen von Ausweisdokumenten, die Anmeldungen von Geburten, Todesfällen und Hochzeiten und viele anderen öffentlichen Dienstleistungen entfallen daher. Das Bürger- und das Standesamt haben damit – ebenso wie das Rathaus und die Außenstellen – am Freitag, 22. Dezember, zum letzten Mal in diesem Jahr geöffnet.
Öffnungszeiten und Erreichbarkeit
Zwischen Weihnachten und Neujahr wird der Fachdienst Recht, Öffentliche Sicherheit und Ordnung aber ebenso wie der Fachdienst Jugendamt – Besondere Dienste erreichbar sein. Außerdem richtet das Jugendamt für Meldungen zur Kindeswohlgefährdung einen Notdienst ein. Ab Dienstag, 2. Januar 2024, sind das Lüdenscheider Rathaus und sämtliche Außenstellen wieder wie gewohnt geöffnet.
Übersicht vor der Weihnachtspause
Vor der „Weihnachtspause“ wird die Stadt Lüdenscheid eine aktualisierte Übersicht der momentan verfügbaren Dienstleistungen herausgeben. Bis Mitte der kommenden Woche (KW 50) soll die Liste verfügbar und auch auf der Notfall-Homepage der Stadt Lüdenscheid zu finden sein (www.rathaus-luedenscheid.de).
Bei dem Cyber-Angriff auf die „Südwestfalen-IT“ im Oktober habe es sich nicht nur um einen professionellen, sondern auch „um einen der größten Angriffe auf die öffentliche Verwaltung, die es in Deutschland bisher gab“ gehandelt. Das schreibt der Dienstleister in einer am Freitagmorgen, 8. Dezember, veröffentlichten Pressemitteilung.
In der kommenden Woche sollen in einigen Kommunen „Pilot-Tests für drei Fachverfahren im Basisbetrieb“ beginnen. Vereinfacht gesagt: In einigen Behörden gibt es Testläufe für die Wiederaufnahme der Arbeit mit derzeit nicht verfügbaren Computer-Programmen. Davon profitieren würden Bürger zunächst allerdings nicht profitieren. Im Gegenteil: Vielmehr sei „mit eingeschränkten Funktionen und längeren Bearbeitungszeiten für öffentliche Dienstleistungen zu rechnen“.
Wann genau der Basisbetrieb wieder funktioniert, lässt sich laut SIT nicht vorhersagen, „weil die Probleme so komplex sind“. Der Dienstleister will nach eigenen Angaben auf das Prinzip „Sicherheit vor Geschwindigkeit“ setzen und betont: „Zeitpläne für jede einzelne Kommune sind (…) erst schrittweise zu erwarten.“ Immerhin: „Südwestfalen-IT“ rechnet damit, dass der Basisbetrieb im nördlichen Südwestfalen – und damit auch in Lüdenscheid und dem Märkischen Kreis – schneller wieder laufen dürfte als im Süden, der stärker von dem Cyber-Angriff betroffen gewesen sei.