„Von der Marketingkampagne versprechen wir uns wirklich was“, erklärt Stadtmarketing-Geschäftsführer Phillip Nieland. Isabell Großheim ergänzt: „Es soll ein Blickfang werden, ins Auge stechen.“ Denn das Förderprogramm läuft gut in Lüdenscheid, wie alle Projektbeteiligten erzählten. Schon fast zu gut, sagt Phillip Nieland: „Wir haben Sachen in der Pipeline, für die leider das Ladenlokal fehlt. Da haben wir nichts, was wir anbieten können.“ Denn über das Förderprogramm sollen Gründer und Eigentümer von Innenstadt-Lokalen miteinander vernetzt werden, für die Gründer gibt es zudem einen beachtlichen Nachlass auf die Miete in den ersten zwei Jahren.
Bis zu 80 Prozent weniger Miete als der Vormieter zahlen die Bewerber. Dabei verzichtet der Vermieter auf 30 Prozent seiner bisherigen Miete, das Land NRW unterstützt mit weiteren 50 Prozent. Für ein Ladenlokal, was vorher 1000 Euro gekostet hat, zahle der Bewerber also in den ersten zwei Jahren nur 200 Euro Miete pro Monat, berichtet Großheim.
Um dies möglich zu machen zieht das Lüdenscheider Stadtmarketing an einem gemeinsamen Strang mit der Stadt Lüdenscheid sowie der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) Lüdenscheid. Felek Lacroix von der SEG merkt jedoch an: „Wir versuchen immer wieder, die Eigentümer zu erreichen.“ Insgesamt vier feste Mietverträge sind bereits entstanden, drei weitere stehen kurz vor Abschluss. Zusammen mit den drei weiteren Projekten, die noch in einer früheren Plaungsphase sind, ist das Team mit dem bisherigen Projektverlauf sehr zufrieden. „Das finde ich, da wir über noch nicht mal ein Kalenderjahr reden, beeindruckend“, so Nieland.
Auch das vorherige Förderprojekt „Sofortprogramm Innenstadt“ wurde nach der Coronapandemie in Lüdenscheid sehr gut angenommen. Zwischen 2021 und 2023 wurden hier auf ähnliche Weise neun Immobilien vermietet, darunter sind fünf Geschäfte, die sich langfristig etablieren konnten und immernoch existieren. Das Bios Mio oder auch Keramik Becher sind zwei gute Beispiele dafür, die von den Verantwortlichen angeführt werden. Von dem derzeitigen Förderprogramm profitierten unter anderem das „Atelier Frau K“, das „Navi“ sowie die Weinbar „Grand Cru“ in der Schemperstraße. Dessen Inhaber Giuseppe Carlone zeigt sich begeistert: „Es war alles easy going, bei Fragen standen Felek Lacroix und Isabell Großheim jederzeit zur Verfügung. Ich würde es auf jeden Fall weiter empfehlen“, sagt er auf LokalDirekt-Nachfrage.
Aktuell ist das größte Hindernis des Projektes, dass zu wenig leer stehende Objekte bei der Stadtentwicklungsgesellschaft Lüdenscheid gelistet sind. Zwar gibt es in der Wilhelm-, Cornelius- oder Turmstraße noch einzelne Gewerbeobjekte im Portfolio des Förderprogramms, aber bei über 70 Bewerbern sei dies lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein. Aus diesem Grund rufen die Projektbeteiligten Eigentümer leerstehender Immobilien in der Innenstadt auf, sich bei der SEG Lüdenscheid zu melden.
Weitere Information auf der Website des Projektes