Am Dienstag, 9. April, präsentierte Silvia Gonzalez, Fachbereichsleiterin für Bürgerdienste und Soziales im Schalksmühler Rathaus, dem Ausschuss für Kinder, Jugend, Schule und Soziales die statistische Auswertung der Schuldnerberatung für das Jahr 2023. Dabei betonte Roman Bossart, stellvertretender Ausschussvorsitzender, in Vertretung für Michael Siol, die Wichtigkeit solcher Angebote: „Es zeigt sich, dass solche Angebote wichtig sind – sie werden angenommen.“
Die Stadt Lüdenscheid übernimmt die Schuldner- und Insolvenzberatung für mehrere umliegende Kommunen, darunter Halver, Kierspe, Meinerzhagen sowie die Gemeinden Herscheid und Schalksmühle. Laut der statistischen Auswertung stieg die Anzahl der Ratsuchenden mit Wohnsitz in Schalksmühle im Jahr 2023 von 46 im Jahr 2022 auf 70 Fälle an, was einem Anstieg von 38,5% entspricht. Im Vorjahr verzeichnete man bereits eine Steigerung von 22%.
„Kopf in den Sand zu stecken wäre der schlechteste Fall“, betonte Bossart. „Absprung schaffen und künftig besser drauf achten“, mahnte er.
Die Altersgruppe der 31- bis 40-Jährigen bildet mit 41,43% die größte Gruppe unter den Ratsuchenden. Von diesen waren 40% ledig, während 34,29% verheiratet waren oder in einer eheähnlichen Gemeinschaft lebten.
„Die Hauptursachen für Schulden lagen bei Inkassounternehmen (17,93%), gefolgt von sonstigen Institutionen (14,67%) und Banken (14,57%). Etwa 28% der Ratsuchenden hatten Forderungen zwischen 15.000 und 25.000 Euro“, erklärte Silvia Gonzalez.
Die Anzahl der Gläubiger lag bei 25,71% der Beratungssuchenden zwischen eins und fünf, während weitere 25,71% zwischen 6 und 10 Gläubiger hatten, wobei hier der höchste Anstieg zu verzeichnen war. Etwa 36,78% der Ratsuchenden erzielten Einkommen aus Erwerbstätigkeit, während etwa 40% Sozialleistungen erhielten. Die Anzahl der ratsuchenden Rentenbezieher sank von 14 auf 8.
Das Haushaltseinkommen der Ratsuchenden lag größtenteils zwischen 1.000 und 1.500 Euro (27,14%), gefolgt von Einkommen über 2.000 Euro (25,71%). Etwa 17,14% verfügten über ein Einkommen von weniger als 600 Euro.
Die Gesamtsumme der Verschuldung belief sich auf knapp 2,4 Millionen Euro, aufgeteilt auf 70 Fälle (39 männlich, 31 weiblich), was eine durchschnittliche Verschuldung von 34.000 Euro pro Fall ergibt. „Ein Absprung schaffen und künftig besser drauf achten“, riet Bossart.
Die Schuldnerberatung führte zusätzlich 121 Kurzberatungen durch, von denen 24 Fälle Schalksmühle betrafen. Etwa die Hälfte der Ratsuchenden war verheiratet und zwischen 30 und 40 Jahre alt.
„Wir hoffen, dass Menschen sich aus dieser Notsituation befreien können“, äußerte Bossart. „Die Schuldnerberatung ist ein wichtiger Schritt, um aus der finanziellen Krise herauszukommen.“
Die Sprechstunde der Schuldnerberatung für Schalksmühler Bürger findet jeweils montags und donnerstags im 1. Obergeschoss der Stadt Lüdenscheid, Sauerfelder Str. 2, 58511 Lüdenscheid, statt.