Ein weiterer Neubau steht in der Gemeinde Schalksmühle an: Das Feuerwehrgerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr (Einheit Hülscheid) am Standort der Spormecke entspricht nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik. Insbesondere werden das Gebäude und seine Einichtungen den stetig gewachsenen Ansprüchen des Arbeitsschutzes nicht mehr gerecht: Eine gesonderte Aufbewahrung der persönlichen Schutzausrüstung, getrennt von der Privatkleidung (sogenannte „Schwarz-Weiß-Trennung“), sei nach der Arbeitsstättenverordnung erforderlich und in Hülscheid noch nicht umgesetzt.
Am Montag präsentierte Architektin Natasa Bramey-Dudas vom Schalksmühler Büro Bramey.Partner Architekten AG im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen, Umwelt- und Klimaschutz drei Ansätze, von denen schließlich ein Lösungsansatz in Betracht gezogen wurde. Dieses Konzept soll als Grundlage für die weiteren Planungen dienen, ohne schon alle Details bis zum Ende zu fixieren. Daher wurde über dieses Konzept nur im Grundsatz als Leitfaden für die weiteren Planungen beschlossen.
Erster Ansatz: Mangelnder Platz für Feuerwehr-Stellflächen
Der erste Ansatz, das Feuerwehrgerätehaus in Richtung der Turnhalle zu erweitern, erwies sich laut Bramey-Dudas bei der Untersuchung als problematisch. Ideal wäre es gewesen, das bestehende Feuerwehrgerätehaus mit einem angrenzenden Erweiterungsbau zu bebauen. Jedoch stellte sich heraus, dass dieser Ansatz mit mehreren Nachteilen verbunden ist. Die schmale Einfahrt führt zu einem Platzmangel für die großen Feuerwehrfahrzeuge. „Diese Stellflächen haben heute schon das Defizit, dass diese schon in die Fahrbahn der Parkplatzanlage hineinragen“, erklärte sie. Zudem lässt die steile Topografie keine Erweiterung zu, die zudem eine schlechte Anbindung zur Turnhalle gewährleisten würde. Daher fällt dieser Lösungsvorschlag aus.
Es wurde auch über eine mögliche Erweiterung der Grundschule im hinteren Bereich nachgedacht. Jedoch ist die Schulanlage durch die Anliegerstraße der Spormecke getrennt. „Sollte hier eine Erweiterung erfolgen, müsste man eine Umverlegung des Zufahrtsweges in Betracht ziehen“, sagte die Architektin. Dieser Ansatz wäre jedoch mit erheblichem Aufwand verbunden und es würde Fläche der Schule verloren gehen, wie beispielsweise der Bolzplatz, der nicht mehr genutzt werden könnte.
Nur ein Neubau kommt in Frage
Also muss der zweite Ansatz her: Die Verlegung der OGS der Grundschule Spormecke in das aktuelle Feuerwehrgerätehaus. Es wird auf eine Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses verzichtet, stattdessen ist ein vollständiger Neubau geplant. Die Voraussetzung für diese Lösung wäre, dass eine Zufahrt über die Heedfelder Straße geschaffen werden müsste. Allerdings gibt es Bedenken: Die Erschließung des Parkplatzes könnte eine Gefährdung für die Grundschulkinder darstellen und eine Zufahrt über die Heedfelder Straße würde sich nach Absprache mit Straßen.NRW als „wirtschaftlich kostenintensiv“ erweisen. Die Straße müsste erweitert und eine Ampelanlage errichtet werden.
Bleibt nur noch der dritte Ansatz: Die Architektin ist schließlich zu dem Ergebnis gekommen, dass die Schule bzw. die OGS in das Feuerwehrgerätehaus umzieht und ein Neubau der Feuerwehr auf dem gegenüberliegenden Gelände (auf der Wiesenfläche im Bereich Ramsloh, Klagebach und Heedfelder Straße) entsteht. Ein deutlicher Vorteil wäre, dass eine Erschließung über die Ramslohstraße erfolgen könnte, die eine Gemeindestraße ist. „Das macht das Verfahren deutlich einfacher und unkomplizierter“, erklärt Bramey-Dudas.
Problematik der Platznot beseitigt
Die Architektin versicherte dem Gremium, dass insbesondere die Problematik der beengten Verhältnisse, der Topografie und der Parkanlage in diesem dritten Ansatz gelöst seien. Ein Einblick in die Innenräume zeigt, dass entsprechend der Größenordnung der Einheit Hülscheid Wasch- und Duschmöglichkeiten, Toiletten- und Umkleideräume vorgesehen sind. Verschmutzte Einsatzkleidung soll nicht mit der Privatkleidung direkt in Kontakt kommen. Deshalb sollten diese getrennt gelagert werden (Schwarz-Weiß-Trennung).
„Die Zentralität wäre ebenfalls gegeben“, fügte sie hinzu. Auch die Grundschule Spormecke hätte dann nicht mehr mit Platzproblemen zu kämpfen. Das Büro Bramey.Partner Architekten hat in Zusammenarbeit und Abstimmung mit Verwaltung, Schulleitung und Feuerwehrleitung schließlich ein Konzept erarbeitet, das breite Zustimmung bei allen genannten Beteiligten gefunden habe.
Ausschuss beschließt nur Grundsatzbeschluss
Dieses Konzept soll als Grundlage für die weiteren Planungen dienen, ohne jedoch bereits alle Details bis zum Ende festzulegen. Daher soll über dieses Konzept nur im Grundsatz als Leitfaden für die weiteren Planungen beschlossen werden. Einige Kommunalpolitiker hatten jedoch noch unbeantwortete Fragen zu einzelnen Details, wie zum Beispiel Manfred Trimpop (UWG), der wissen wollte, ob die Einrichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Neubau möglich wäre. Bürgermeister Jörg Schönenberg erinnerte daran, dass der Fachausschuss keine Details beschließt, sondern lediglich die Zustimmung für das Projekt gibt. Sowohl für den vorgeschlagenen Neubau der Feuerwehr als auch für den Umbau und die Qualifizierung des alten Feuerwehrgebäudes zu Schulzwecken werden separate Objektplanungen erstellt, die dann einzeln den zuständigen Gremien vorgestellt und zur Entscheidung vorgelegt werden.
Der nächste Schritt besteht darin, Planungsrecht für die Wiesenfläche zu schaffen. Bürgermeister Schönenberg betonte jedoch, dass dies kein Problem darstellen sollte: „Wir haben bereits ein positives Signal von der Bezirksregierung Arnsberg erhalten“, fügte er hinzu.
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