Während etwa Singvögel neben Nistkästen eher Hecken, Sträucher oder Bäume für den Nestbau nutzen, suchen die Dohlen nach höhlenartigen Verstecken. Da kommen ihnen Schornsteine oft sehr gelegen. Die Rabenvögel fliegen auf die Dächer und werfen scheinbar wahllos Äste in die Schornsteine. Doch dort, wo die meisten Äste hängen bleiben, bauen sie dann ihre Nester.
Wenn eine dichte, fest hängende Schicht geschaffen wurde, werfen sie alles hinein, was sie finden und dem Nestbau dienlich ist. Dann kommen als Auspolsterung für ein bequemes Nest noch Plastik, Moos, Papier und viele andere geeignete Materialien dazu. So ist innerhalb kürzester Zeit der Schornstein verstopft und die Abgase können nicht mehr sicher abgeleitet werden. Dadurch kommt es unweigerlich zu einem Abgasrückstau und somit zu einem Austritt der Gase dort, wo der Ofen oder der Brenner steht.
Das kann im ungünstigsten Fall für die Hausbewohner tödlich enden. Denn bei jeder Verbrennung entsteht Kohlendioxid (CO2). Die entstandenen Abgase müssen über den Schornstein vollständig und sicher ins Freie transportiert werden. Wenn der Schornstein jedoch verstopft und dies nicht möglich ist, entsteht eine unvollständige Verbrennung und es kommt zur Bildung von Kohlenmonoxid. Das tückische Gas ist äußerst giftig und vollkommen geruchs- und geschmacklos. Deshalb wird es von Bewohnern meist nicht wahrgenommen.
Oft beginnt eine Kohlenmonoxidvergiftung mit Schwindelgefühl und Kopfschmerzen bis hin zur Übelkeit. Später folgt Bewusstlosigkeit und bei Inhalation von höheren Konzentrationen über einen längeren Zeitraum führt Kohlenmonoxid zwangsläufig zum Tod.
Deshalb empfiehlt die Feuerwehr als vorbeugende Maßnahme die Montage eines Dohlenschutzgitters an der Schornsteinmündung. Diese Gitter verhindern dauerhaft den Nestbau durch die Dohlen.
Sollten beim Blick aufs Dach Dohlen in der Nähe der Schornsteine oder der Nachbarn beobachtet werden, sollte eine Kontaktaufnahme mit dem zuständigen Schornsteinfegermeister erfolgen.