“Wir nehmen den Klimaschutz seit 20 Jahren sehr ernst”, begründet der Geschäftsführer der MPG in Menden die vielen Initiativen, die das Unternehmen unternommen hat und weiterhin unternimmt, um nicht nur Energie zu sparen, sondern damit auch den Ausstoß von Kohlendioxid zu vermeiden. Der Hersteller und Weltmarktführer für Präzisionsrohre für Kraftwerke, Wärmepumpen oder die Schifffahrt, der für die Produktion so viel Energie braucht wie eine kleine Stadt mit 10.000 Einwohnern, konnte allein mit klugen Einsparmaßnahmen die Energiekosten immens herunterdrücken.
Kritik an Haftungsfragen der Banken
Große Investitionen für das Unternehmen mit 150 Mitarbeitern stehen noch bevor, um etwa Wärmepumpen zu installieren, oder die großen Hallen auf dem Gelände von 100.000 Quadratmeter Größe künftig beheizen zu können. Verbesserungspotenzial für eine effektive Förderung von Effizienzmaßnahmen sieht Gahl in der Finanzierungsfrage, wenn es etwa um eine partielle Haftungsfreistellung der Hausbanken bei Krediten der KfW geht.
Wie Transformation geht, zeigt MPG in Menden sehr deutlich. Nicht zuletzt auch in gemeinsamen Netzwerken, wo man gemeinsam allein 7,5 Millionen Kilowattstunden pro Jahr Energie einsparen konnte. “Die Politik und die Wirtschaft müssen angesichts der aktuellen Situation dringend effektiv zusammenarbeiten, Eigeninteressen sind auch mal hintenan zu stellen”, sagt Dr. Andreas Gahl.
Unklare Förderpolitik hemmt Unternehmen
Eine Meinung, die Georg Verfuß unterstreicht, wenn auch in einem anderen Zusammenhang. Als eines der ältesten Bauunternehmen in der Region steht auch hier das Thema Nachhaltigkeit voran.
„Die unklare Förderpolitik und die zunehmende Verschärfung der Energiegesetze hemmen die Unternehmen, dem eigentlich klaren Auftrag etwa zum Wohnungsbau nachzukommen”, sagt der Geschäftsführer. Man sei mit Überzeugung Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen. Verfuß nennt etwa die Energieeinsparung bestehender Häuser und Wohnungen als eine immense Herausforderung für die nächsten Jahre.
“Der Bau heute beginnt mit einer nachhaltigen Planung. Eine, die auch einen möglichen Rückbau berücksichtigt”, so Georg Verfuß. Dem Unternehmen mit 115 Mitarbeitern geht es trotz hoher Zinsen und zunehmenden Schwierigkeiten bei der Personalgewinnung gut. “Ein Ergebnis der geringen Fluktuation, die wir mit vielen Maßnahmen erreichen”, ergänzt Julia Korte, beim Unternehmen Verfuß zuständig für Personal und Marketing. Dazu zählen neben dem Gesundheitsmanagement auch Fortbildungen, ein Fußball- und ein Rad-Team.
Erfahrungen mit nach Brüssel nehmen
„Beide Unternehmen sind Vorreiter für eine nachhaltige Wirtschaft, mutig und verantwortungsbewusst“, fasst die Kandidatin für das Europaparlament Janina Singh die Gespräche zusammen. „Ihre Erfahrungen möchte ich aus Südwestfalen nach Brüssel tragen, denn sie machen auch anderen Unternehmen Mut.“
Begleitet wurde die studierte Ökonomin von Dirk Huhn, Sprecher der Mendener Grünen, Stefan Band, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Mendener Grünen im Rat der Stadt Menden, und Katharine Trimpop, Sprecherin der Grünen im Kreisverband Märkischer Kreis.