Die Polizei teilt mit, der 56-Jährige habe vor drei Wochen in dem sozialen Netzwerk eine Freundschaftsanfrage bekommen. Da die unbekannte Frau schon zwei seiner „Freunde“ in ihrer Liste hatte, nahm er die Anfrage an. Die beiden chatteten zusammen und zeigten sich gegenseitig freizügig.
Nun drohe ihm die Frau, die Aufnahmen seines Unterkörpers auf YouTube zu veröffentlichen, wenn er kein Geld zahlt. Der Mann erstattete Anzeige bei der Polizei. Bei dem 30-Jährigen sei es gleich auf einen Videochat ohne Kleidung hinausgelaufen. Die Unterschiede zwischen dem Profil-Portraitbild und dem Kopf der Dame im Videochat seien ihm zwar aufgefallen, spielten aber offenbar keine allzu große Rolle, so die Polizei in einer Pressemitteilung.
Kaum war die Aufnahme beendet, schon kam die Drohmail: Die Dame habe eine hohe fünfstellige Summe gefordert. Sonst werde sie die Aufnahmen auf YouTube veröffentlichen. Außerdem gebe es eine Anzeige, weil der Mann gegen die Statuten des sozialen Netzwerkes verstoßen habe. Der 30-Jährige erstattete seinerseits Anzeige.
Die Polizei weiß: Der Ablauf ist leider typisch. Animiert von Nacktaufnahmen einer Unbekannten, lassen sich Männer dazu hinreißen, sich ebenfalls nackt zu fotografieren oder zu filmen. Die Geldforderungen kommen postwendend. Es dürfte eine hohe Dunkelziffer geben, weil sich nicht viele gegenüber der Polizei offenbaren, vermuten die Ermittler. Deshalb warnt die Polizei ausdrücklich vor solchen „Abenteuern“. Was einmal im Internet oder sozialen Netzwerken hochgeladen wurde, lässt sich nie wieder wirklich „löschen“. Schon bei Freundschaftsanfragen unbekannter Personen sollten sich Nutzer sozialer Netzwerke genauer überlegen, wen sie in ihren „Freundeskreis“ lassen. Es gibt einige Möglichkeiten, Vertrauen zu missbrauchen und anderen Menschen zu schaden.






