In Kierspe war die Sache am vergangenen Sonntag, 4. Juni, ganz einfach: Hier stand ein aufwändig getarnter Prototyp, umgangssprachlich als „Erlkönig“ bezeichnet, am Straßenrand herum.
Rundherum beklebt mit einer speziellen Tarnfolie, die es unmöglich machen soll, die Linienführung des Fahrzeuges zu erkennen. Autohersteller nutzen diesen Trick gerne, damit das Design ihrer Neuentwicklungen bei Versuchsfahrten nicht erkannt wird.

Zugelassen ist dieses Exemplar in Böblingen. Nicht weit von Stuttgart entfernt, wo ein bekannter Hersteller mit Stern seinen Stammsitz hat. Allerdings gibt es auch in Böblingen ein Werk des Konzerns. Vieles deutet also darauf hin, dass es sich auch um ein neues Modell dieser renomierten Marke handelt.
Sicher ist dies indes auch nicht, es könnte sich auch um ein Ablenkungsmanöver eines anderen Herstellers handeln. Das ist aber unklar. Genauso unklar ist, warum ein solches Fahrzeug, dessen Testfahrer Fotografen normalerweise meiden, ausgerechnet sonntagsnachmittags an der Volmestraße stand. Obendrein auf einem Parkplatz vor der dortigen Kläranlage.

Beruhigend dürfte für die Autoliebhaber mit konservativem Geschmack allerdings sein, dass es sich um einen klassischen Kombi handelt, der auch im Innenraum nicht so sehr an ein Space Shuttle erinnert. Spannend bleibt die Frage, was es mit diesem Modell auf sich hat, allemal.

Und warum der Wagen ausgerechnet im Volmetal unterwegs ist. Soll erkundet werden, wie gut das Auto im Umfeld von brückenbedingtem Verkehrschaos fährt? Bei den Herstellern nachzufragen, wäre ein sinnloses Unterfangen. Statt mit Antworten ist eher mit Versuchen zu rechnen, die Veröffentlichung der Bilder zu verhindern. Es sei denn, die Fahrt wäre eine gezielte PR-Aktion und dient dazu, Aufmerksamkeit zu erreichen.