Erwartungsgemäß nahm die (erneute) Diskussion um die Zahl der Parkplätze im Maiplatzbereich den größten Raum ein. Schließlich stimmte die Mehrheit (SPD, PWG, FDP und Grüne) für die Variante mit 13 Stellplätzen auf dem Maiplatz vor dem Modepark Röther. Die CDU hatte sich für eine Variante mit 18 Stellplätzen eingesetzt. Mit derselben Mehrheit wurde der Wegfall der Parkplätze am Umlauf im Bereich des Cafés Niehaves beschlossen.
Einstimmig bzw. mit großer Mehrheit votierten die Ausschussmitglieder für eine sog. „Wasserlinse“ als Wasserelement, das vor dem alten Postgebäude installiert wird, und die Asphaltierung der Fahrbahn, auf der vor allem die Linienbusse den Maiplatz überfahren. Damit folgte der Ausschuss der Empfehlung von Franco Murgia von der Stadtverwaltung, der die Alternative Pflaster als ungeeignet für die Belastung durch rund 300 Busse pro Tag ansieht. Stadtplaner Till Hoffmann stellte klar, dass der Maiplatz als Fußgängerzone zukünftig natürlich für Lieferverkehr während festgelegter Zeiten befahren werden dürfe.
Bei der Abstimmung über den Platzbelag setzte sich die CDU-Fraktion zusammen mit der PWG durch: Es soll Pflaster aus Betonwerkstein verwendet werden. Landschaftsplaner Timo Herrmann vom Büro bbz, der die aufgrund von veränderten Anforderungen seit der Ersterstellung im Jahr 2018 angepasste Planung vorgestellt hatte, plädierte dagegen für Natursteinpflaster, wie es in der Wilhelmstraße und auf dem Kirchplatz verwendet wurde. „Naturstein ist schöner, lebendiger und außerdem langlebiger.“ Doch die Politiker entschieden sich mit knapper Mehrheit (7 zu 6 Stimmen) für Betonwerkstein, der weniger kostet.
Zum Thema Parkplätze hatte die CDU noch einmal einen Antrag gestellt, so viele wie möglich auf dem Maiplatz und am Umlauf zu erhalten. Durch Wendemanöver auf der Kaiserstraße und auf dem Umlauf von Autofahrern, die keinen Parkplatz finden, würden gefährliche Situationen entstehen, befürchtet Patrick Hansmann (CDU). Martina Reinhold (SPD), Karina Hennecke (Grüne) und Carsten Hellwig (FDP) betonten einhellig, dass mit dem Isek die Verbesserung der Aufenthaltsqualität für die Menschen in der Innenstadt verbessert werden sollte. „Stattdessen reden Sie nur noch über Autoverkehr und wie er fließen soll“, warf Reinhold der CDU-Fraktion vor.
Nach der Beschlussfassung zeigte Stadtplaner Hoffmann sich erleichtert: „Wir können jetzt an die Ausführungsplanung gehen.“ Er hatte zuvor darauf hingewiesen, dass die Entscheidung jetzt notwendig sei, denn das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (Isek) laufe im nächsten Jahr aus, das heiße: „Bis Ende 2024 müssen wir gebaut haben. Dann läuft die Förderung aus.“
Letzte PUA-Sitzung für Klaus Ising
Für den Vorsitzenden des Planungs- und Umweltausschusses Klaus Ising (CDU) war es seine letzte Sitzung. Das Urgestein der Plettenberger Kommunalpolitik gibt Ende des Jahres sein Ratsmandat, wie zu Beginn der Legislaturperiode von ihm angekündigt, zurück.
Seit 1994 gehört Klaus Ising dem Planungs- und Umweltausschuss an, seit 13 Jahren ist er dessen Vorsitzender. Till Hoffmann und dessen Vorgänger als Stadtplaner, Hartmut Engelkemeier, bescheinigten Ising die souveräne Moderation der Sitzungen auch bei schwierigen Themen. Engelkemeier erinnerte beispielhaft an die kontroversen Diskussionen um das Mylaeusgelände und das heute dort stehende P-Center.
Das letzte Wort hatte Klaus Ising selbst: „Ich habe unabhängig von meiner Parteizugehörigkeit immer versucht, die Sitzungen einigermaßen neutral zu führen.“ Ihm sei es wichtig gewesen, die Interessen der Stadt und der Bürger zu vertreten. An die Ausschussmitglieder appellierte er, die Stadt Plettenberg weiterzuentwickeln und der Industrie die Möglichkeiten zu geben, sich auszudehnen. „Die Elsetalentlastungsstraße bleibt eine Aufgabe für Euch.“