Bei dem Treffen der Standbetreiber des diesjährigen Halveraner Weihnachtsmarktes sorgte vor allem eine Maßnahme für Diskussionsstoff: Die Vertreter der Stadtverwaltung bestanden darauf, dass der Gebrauch von Einwegbechern für alle verpflichtend sei. Ein Aufreger. Die Betreiber des traditionellen Grünkohl-Standes etwa (sie sind seit 25 Jahren auf dem Weihnachtsmarkt vertreten) fanden diese Entscheidung mehr als fragwürdig, zumal sie über eine Spülanlage an ihrem Stand verfügen.
Man wolle sich noch einmal beraten, hieß es seitens der Organisatoren Klaus-Dieter Lau, Melissa Klinker, Lutz Eicker, Hans-Peter Moch und Peter Bell. Seit Freitagvormittag steht fest: Die Einwegbecher sind Pflicht.
Einweg oder Mehrweg? – Unsinnige Vorgabe der Verwaltung
Ein Kommentar von Stephan Mertens
Beim diesjährigen Halveraner Weihnachtsmarkt hat die Verwaltung entschieden, dass an allen Ständen, an denen Getränke ausgegeben werden, Einwegbecher benutzt werden müssen. Mit Nachhaltigkeit und Müllvermeidung hat das nichts zu tun. Hier zeigt sich die Bürokratie von ihrer unangenehmen Seite. Hier wurde bar jeglicher Logik einfach entschieden – angeblich aus hygienischen Gründen und – so der verantwortliche Klaus-Dieter Lau („Fachbereich 2 – Bürgerdienste“) – weil viele Stand-Betreiber „bereits Einwegbecher gekauft“ hätten.
Zugegeben: Da keine Spülwagen aufgestellt werden (Warum eigentlich nicht?), haben viele keine Möglichkeit, Geschirr zu spülen. Doch auch denen, die Spülmöglichkeiten haben, wird der Ausschank in Tassen oder Bechern sinnfrei untersagt – hier wird das Scheinargument der Einheitlichkeit herangezogen. Haben denn tatsächlich alle Budenbetreiber die gleichen Einweg-Pappbecher gekauft? Und: Auf welchem Weihnachtsmarkt sonst, gibt es einheitliche Trinkgefäße?
Wäre es hier nicht plausibel, jedem selbst zu überlassen, welche Gefäße er nutzen will, solange der Hygiene Genüge getan wird. Definitiv würde damit unnötiger Müll und auch Ärger vermieden.
Die Verwaltung täte gut daran, im Sinne der Nachhaltigkeit, ihre unsinnige Entscheidung zu revidieren und somit nicht Standbetreiber dazu zu nötigen, Müll zu produzieren.