Das Anne-Frank-Gymnasium hatte heute die Ehre, zwei bemerkenswerte Gäste willkommen zu heißen: Osman und Nejla Akan, ehemalige Schüler der Schule, die eine Gesprächsrunde zum Thema Bildungschancen leiteten. Vor den Jahrgangsstufen 8, 9 und der Einführungsphase der Oberstufe (EF) teilten sie ihre persönlichen Erfahrungen zu Bildungsgerechtigkeit, Antidiskriminierung und Unterstützungsmöglichkeiten für sozial benachteiligte Schüler.
Die Moderation übernahm die Schülervertretung, vertreten durch Cornelia Trinks, Mathilda Lux und Johannes Rutenbeck. Die drei Schülersprecher stellten gezielte Fragen und luden die Gäste ein, von ihrer Schulzeit sowie ihren akademischen und beruflichen Werdegängen zu berichten.
Osman und Nejla Akan kamen 1996 als Kinder aus der Osttürkei nach Halver. Trotz zahlreicher Herausforderungen schafften sie es, ihr Abitur zu bestehen und anschließend erfolgreich an Universitäten zu graduieren – Osman promovierte in Psychologie an der Universität Bochum, während Nejla heute als Lehrerin in Dortmund tätig ist.
Im Gespräch reflektierten sie über die Hürden, die Schüler mit Migrationshintergrund oft überwinden müssen. „Am Anfang hat kaum einer an mich geglaubt oder mir Mut zugesprochen. Neben der schwierigen finanziellen Situation musste ich in der Anfangszeit in Deutschland auch gegen meine Selbstzweifel ankämpfen,“ erinnerte sich Nejla Akan. Sie hob die Verantwortung von Schulen hervor, Barrieren abzubauen, und berichtete von der sozialen Anbindung und Wertschätzung, die ihr Fußballverein ihr in schwierigen Zeiten gegeben hatte.
Die Schüler hörten gebannt zu und nutzten die Gelegenheit, kritische Fragen zu stellen. Sie wollten wissen, wie man Diskriminierung an der eigenen Schule entgegenwirken kann und welche Maßnahmen Lehrkräfte ergreifen können, um gleiche Bildungschancen zu fördern. Osman und Nejla gaben klare und motivierende Antworten auf diese und weitere Fragen.
Nach der Veranstaltung äußerte sich Schülersprecherin Cornelia Trinks über die Bedeutung solcher Vorbilder: „Nejla und Osman haben eindrucksvoll gezeigt, wie man trotz Hürden seinen Weg gehen kann. Ihre Geschichten ermutigen Schüler, das Beste aus sich herauszuholen und sich nicht entmutigen zu lassen.“