Boxen – das ist nicht nur ein höchst anspruchsvoller Sport, es ist auch hervorragend geeignet, um soziale Werte wie Respekt, Disziplin und Fairness zu vermitteln. Das Plettenberger Box-Center First Punch hat daher die Säule Punch School aufgebaut. Damit wird Schulen vor Ort soziale Gruppenarbeit angeboten. Aktuell arbeitet First Punch mit der Zeppelinschule und dem Albert-Schweitzer-Gymnasium zusammen.
Das Projekt bekommt über die Stadtgrenzen hinaus Aufmerksamkeit. Kürzlich erst besuchte die deutsche Boxlegende Axel Schulz das Plettenberger Boxgym. Er wurde von zahlreichen Sportlern und Boxfans begrüßt, darunter auch viele aktuelle und ehemalige Teilnehmer des Punch-School-Projekts. „Das ist total cool, wie viele ihr seid“, staunte Axel Schulz, der vor allem durch seinen WM-Kampf im Superschwergewicht gegen George Foreman im Jahr 1995 berühmt wurde. Schulz engagiert sich selbst im Laureus-Projekt „Kick im Boxring“ in Berlin und weiß: „Die Punch School ist ein tolles Projekt, aber auch mit viel Arbeit verbunden, die man von außen erst einmal nicht sieht.“
Soziale Gruppenarbeit
Die Arbeit leisten neben Chris Jaszczuk weitere Trainer und auch aktive Profiboxer wie der US-Amerikaner John René oder Dmitriy Shcherbyna aus der Ukraine, der sich in Plettenberg auf Profikämpfe in Deutschland vorbereitet. Bei der sozialen Gruppenarbeit werden die Zeppelinschüler von ihrem Sportlehrer Pierre van der Hurk betreut. Dabei wird zum Beispiel über Ziele gesprochen. „Welche Ziele setzt du dir – sportlich, persönlich, allgemein?“ „Ich möchte von A nach B kommen, egal ob im Sport oder in anderen Bereichen“, beantwortet z. B. Paul die Frage und nennt gleich die Voraussetzungen dafür: „Durchhalten, durchziehen, Disziplin, nicht aufgeben.“
Axel Schulz: „Hier wird Respekt beigebracht.“
Nach der Gruppenarbeit geht es in den Trainingsbereich. Aufwärmen, Koordinations- und Reaktionsübungen, dann Boxtraining am Sandsack oder mit den Bratzen. Es wird nicht gekämpft, dennoch ist das Ganzkörpertraining anspruchsvoll. Dabei können sich die Jugendlichen komplett auspowern. „Die Menschen, die hier im Box-Center boxen, wird man nicht auf der Straße in Schlägereien verwickelt sehen“, sagt Chris Jaszczuk. „In unserer Punch School bieten wir den Teilnehmern Gewaltprävention, Teamworkschulung und Anti-Mobbing-Aktionen.“ „Hier wird Respekt beigebracht, nicht der Kampfsport“, betont auch Axel Schulz.
„Das ist ein super geniales Projekt“, schwärmt Khaoula Gerdes, Schulsozialarbeiterin an der Zeppelinschule. Sie findet es klasse, dass sich First Punch in dieser Weise engagiert. Bei den Schülern käme das Angebot super an. Angesprochen werden Jugendliche in den Klassen 7 und 8. Zehn bis zwölf Plätze stehen pro Durchgang zur Verfügung. Das Interesse unter den Jugendlichen ist so groß, dass die Plätze per Los vergeben werden.
Die Teilnehmer werden einmal pro Woche von der Schule abgeholt und ins Boxstudio an der Jüttenstraße gebracht. Dort stehen nach einem gemeinsamen Mittagessen Boxtraining und soziale Gruppenarbeit auf dem Plan. Zehn Einheiten mit Boxtraining und sozialer Gruppenarbeit umfasst die Punch School pro Durchgang. Zwei Durchgänge pro Schulhalbjahr werden durchgeführt. Für die Jugendlichen und die Schulen ist das Angebot kostenlos. Die Finanzierung übernimmt der Verein prange akzente e. V.
Training für Körper und Geist
Chris Jaszczuk liegt die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen sehr am Herzen. „Der Boxsport hat mir in meiner Jugend viel gegeben. Diese Erfahrungen möchte ich weitergeben.“ Im Umgang mit den Jugendlichen sei er „hart aber fair“. „Als Trainer und Partner haben wir schnell ein gutes Verhältnis zu den jungen Leuten.“ Nicht zuletzt sei der Boxsport in Sachen Ganzkörpertraining ganz klar die Nummer 1 – und zwar für Jungen wie Mädchen gleichermaßen.
Neben der Punch School bietet First Punch auch für Erwachsene spezielles Einzel- und Managertraining an. Hierfür stehen im Boxcenter neben Trainingsräumen auch Schulungsräume zur Verfügung. Für weitere Informationen steht Jan Christoph Jaszczuk mit seinem Team unter [email protected] oder direkt im Center an der Jüttenstraße in Eiringhausen zur Verfügung.
INFO
First Punch wurde 2014 als ein Unternehmen der Prange-Gruppe in Kooperation mit Jan Christoph Jaszczuk gegründet. In den ersten Jahren fokussierte sich First Punch auf das Managen und Entwickeln von Profiboxern. In dieser Zeit konnten einige nationale und internationale Erfolge gefeiert werden.
2017 eröffnete First Punch ein eigenes Boxcenter in Plettenberg. Dort trainieren neben den Profisportlern auch Hobbysportler mit dem Schwerpunkt Fitnessboxen. Dabei werden keine Boxer ausgebildet, sondern sportbegeisterte Hobbysportler können mit den Methoden von Profiboxern trainieren.
Darüber hinaus finden in den Räumlichkeiten regelmäßig Sozialprojekte in Kooperation mit dem prange akzente e. V. statt.