Eins steht fest: Die Grundschüler der Regenbogenschule in Oberbrügge müssen nicht den dritten Winter in Folge in ihren Klassenzimmer frieren. In den Herbstferien werden dort acht moderne Lüftungsanlagen installiert. Kostenpunkt: 170.000 Euro. Der Teilstandort biete sich aufgrund seiner überschaubaren Größe an, erklärt Projektleiterin und Mitarbeiterin des Fachbereichs Bauen und Wohnen, Katrin Siegmund, im Gespräch mit LokalDirekt. Die Installation sei während der zweiwöchigen Ferien machbar. Anders sieht das am Hauptstandort Pestalozziweg und an der Lindenhofschule aus.
„Es kann sein, dass wir mit dem Zeitfenster nicht auskommen.“
Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Zwar kann die Stadt Halver sich seit April über 1,25 Millionen Euro Fördersumme freuen. Doch muss der Einbau inklusive Inbetriebnahme spätestens bis Ende April 2023 über die Bühne gehen. Katrin Siegmund erklärt, dass die Ausschreibung für die Halveraner Regenbogenschule nun kurzum erfolgen soll. 18 Anlagen sollen dort installiert werden. In der ersten Runde reichte niemand ein Angebot ein. Der Markt scheint leergefegt; die Kapazitäten ausgeschöpft. „Wenn von den fünf Firmen, die hier aus der Nähe kommen, wieder binnen 14 Tagen kein Angebot kommt, habe ich wenig Hoffnung“, sagt Siegmund. Und auch Michael Schmidt, Fachbereichsleiter „Bauen und Wohnen“ räumt auf Anfrage von LokalDirekt ein: Es kann sein, dass wir mit dem Zeitfenster nicht auskommen.“
Denn selbst wenn ein passender Betrieb gefunden wird, so kann es eben immer noch zeitlich eng werden. Dass fast doppelt so viele Anlagen wie in Oberbrügge innerhalb der Osterferien eingebaut werden können, sei nicht machbar. Daher sei geplant, im Voraus und im Nachhinein für die Dauer von 6 Wochen je einen Werktag pro Schulwoche für die Umbaumaßnahmen während der Unterrichtszeit einzuplanen.
„Ausschreibung nun zügig auf den Markt werfen“
Auch für die 19 geplanten Lüftungsanlagen der Lindenhofschule ist nun Eile geboten. Im Prinzip ist nur noch folgendes Szenario denk- und machbar: Auch diese Schule müsste spätestens während der Osterferien an die Reihe kommen. Die Stadt Halver muss also nicht nur eine, sondern gleich zwei Firmen finden, die parallel in den Osterferien arbeiten würden. Die Ausschreibung für die Lindenhofschule sei so gut wie fertig und müsse nun zügig „auf den Markt geworfen werden“, sagt die Projektleiterin. Ob zumindest die Lindenhofschule dann im Zuge der umfassenden Sanierungsarbeiten noch eine zweite Chance auf Lüftungslagen hat, kann Katrin Siegmund aktuell nicht abschätzen. Man befinde sich noch in der Planungsphase.
Der Stadt könnte mangels passenden Bewerbern eine hohe Geldsumme entgehen. Und für zahlreiche Schüler könnte sich die Lage während weiterer Pandemie-Winter nicht bessern. „Das wäre angesichts der hohen Geldsumme sehr schade“, sagt Katrin Siegmund. Am Ende des Bewilligungszeitraums sei jedenfalls nicht mehr zu rütteln. Auf Nachfrage der Stadt Halver habe das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) dazu keine Bereitschaft gezeigt.
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