Durch Zufall ist die Förderung der „Hand in Hand“-Feriencamps entstanden, freute sich Vorstandsmitglied Adjuta Kraus gegenüber LokalDirekt. „Bekannte haben mir davon erzählt, dass die Lotterie Ferienausflüge für Kinder finanziert. Es genügte eine formlose Bewerbung per Mail mit dem Hinweis, dass wir als eingetragener Verein Reisen für Kinder anbieten möchten, deren Eltern ein geringes Einkommen haben. Dazu noch ein paar Flyer per Post nach Hamburg und schon hatten wir den Zuschlag“, erinnerte sie sich.
Im Winter 2016 hat das Bürgerzentrum zum ersten Mal die Förderung bekommen. „Damals haben wir uns um viele Flüchtlingskinder gekümmert“, so Kraus. „Dank der Unterstützung konnten wir dreißig Jungen und Mädchen im Alter von acht bis 16 Jahren eine Fahrt für eine Woche nach Weiskirchen im Saarland ermöglichen. 2017 ging es nach Hamburg – wieder mit Förderung der Lotterie, genauso so wie 2018, 2019 und 2022, unter anderem nach Altenahr und nach Windeck“, zeigte sich Kraus dankbar. Nur 2021 musste eine Corona-Pause eingelegt werden.
Lotterie bietet komplette Pakete
„Die Abwicklung war wirklich unkompliziert. Ich kenne die Mitarbeiter aus Hamburg nur per Telefon und Mail. Sie geben uns Zeiträume und Jugendherbergen vor und wie viele Kinder mitfahren dürfen. Das sind feste Pakete“, erklärte sie. „Sie buchen uns in die Jugendherbergen ein und suchen nach Busunternehmen in der Region für uns, die uns meistens an der Gesamtschule abholen.
Am Ziel erwartet uns ein pädagogisches Team. Das sind häufig Studenten, die von den Jugendherbergen zusammen gestellt und gebucht werden können. Besonders schön ist es, wenn Kinder und Team sich wiedersehen und sich von vorherigen Reisen kennen“, beschrieb Kraus die besonderen Momente der Fahrten. „Oder auch, wenn mich Kinder lange im Vorfeld fragen, wann sie wieder ohne Eltern wegfahren können“, schmunzelte sie. Kraus begleitet die Kinder zum Zielort, nimmt aber nicht an der Ferienwoche teil.
Vor Ort erwartet die Kinder ein buntes Programm aus Spielen, Ralleys und Schwimmbadbesuchen.
Alle Plätze sollten besetzt sein
„Leider sind im vergangenen Jahr nur 16 Kinder mitgefahren. Die Lotterie hat aber für 25 Kinder die Reise finanziert und war entsprechend nicht begeistert. Wir auch nicht“, bedauerte sie und rührt für die kommende Fahrt nochmal kräftig die Werbetrommel. „Wir hoffen, dass wir dieses Mal die 25 voll kriegen. Weder die Lotterie noch wir prüfen eine Bedürftigkeit der Kinder“, betonte sie. „In erster Linie ist die Fahrt für Kiersper Kinder gedacht, aber es können auch Kinder aus dem Umkreis mitfahren, wie aus Halver“, fügte sie hinzu.
Im Gegenzug muss der Verein lediglich die Förderung der Fernsehlotterie publik machen, aber ansonsten keinerlei Forderungen erfüllen, berichtete Kraus.
Kennenlernen rund zehn Tage vorher
Rund zehn Tage vor Abfahrt bietet Kraus einen Kennenlern- und Infoabend an. „Auf einer Karte zeige ich unser Ziel und wir besprechen, wann es losgeht. Außerdem müssen die Kinder ihre Krankenkassenkarte und ihren Impfausweis mitbringen“, erinnerte sie alle Mitfahrer an die nötigen Unterlagen. Außerdem dürfen die Kinder maximal 20 Euro Taschengeld bei sich haben.
Für ausländische Interessierte bietet „Hand in Hand“ in Zusammenarbeit mit dem Verein „Menschen helfen“ Infomaterial in verschiedenen Sprachen an – beispielsweise auf ukrainisch. „‚Menschen helfen‘ hat Kontakt zu Flüchtlingsfamilien, davon profitieren wir sehr.“ Im Bus wird die Gruppe außerdem von einem arabisch sprechenden Jugendlichen begleitet.
Ab sofort anmelden
Ab sofort können sich Interessierte bei Adjuta Kraus jeden Mittwoch von 14.30 -17 Uhr im Sozialen Bürgerzentrum, Fritz-Linde-Str. 43, anmelden oder telefonisch unter der Mobilfunknummer 0163 / 1598263.
„Überraschungsausflug“ am 2. Juli
Für den 2. Juli kündigt Kraus eine „Überraschungsfahrt“ für Familien inklusive Mittagessen an. Nähere Informationen werden zeitnah bekannt gegeben.