Interessierte, Angehörige und Kooperationspartner konnten bei einem geselligen Beisammensein das Gut Sassenscheid und seine Bewohner näher kennenlernen. Die Einrichtung des Deutschen Ordens bietet 29 suchterkrankten Männern und Frauen einen Ort, an dem sie im Aufbau einer abstinenten Lebensführung individuell unterstützt werden. „Suchterkrankte sind oft Randgruppen in der Gesellschaft und sehr stigmatisiert. Hier haben sie die Möglichkeit, ernst genommen zu werden, Freunde zu finden und Gemeinschaft zu erleben“, erzählte Einrichtungsleiterin Jessica Sommer.
Viele der Bewohner waren zuvor obdachlos oder kamen aus Kliniken. Auf dem Gut Sassenscheid sollen sie wieder eine Heimat finden – dazu verfolgt die Einrichtung einen soziotherapeutischen Ansatz, bei dem ein vertrauensvolles und respektvolles Miteinander zwischen den Bewohnern und dem Betreuungsteam im Fokus steht: „Wir holen die Menschen da ab, wo sie stehen und schauen individuell, was sie brauchen“, erklärte Sommer. Die Ziele der Behandlung liegen neben der Abstinenz im Aufbau von Lebensqualität und Selbstständigkeit, sowie dem Erwerb von sozialen praktischen Fähigkeiten. Was durch eine alltagsnahe Arbeits- und Beschäftigungstherapie erreicht werden soll. „Die Bewohner müssen hier kochen, putzen, Rasen mähen und Tiere versorgen. Wir sind sehr nah am Leben, wie es nun mal ist – und ich glaube, das unterscheidet uns von vielen anderen Einrichtungen“, sagte Sommer.
Fotogalerie zum Tag der offenen Tür:
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Auch eine vielfältige Freizeitgestaltung ist ein wichtiger Bestandteil des Therapieprogramms. So können sich die Bewohner in der Werkstatt handwerklich und kreativ austoben.
Ob Nistkasten, Kinderküche oder Weihnachtsschmuck, in der Werkstatt wird sich auch an alter Handwerkskunst probiert. „Wir versuchen die Bewohner je nach Vorkenntnissen einzubinden. Dabei schauen wir für jeden, was für ihn passen könnte“, berichtete Werkstattleiter Alberto Triches. Diese vielfältigen Arbeiten konnten die Besucher bei der Werkstattausstellung sehen und kaufen. Was dabei erwirtschaftet wird, kommt den Bewohnern zugute. Viele Projekte werden auf Anfrage ganz nach individuellen Wünschen hergestellt, wie zum Beispiel ein Nistkasten im FC-Bayern-Design oder Holzspielzeug für Kleinkinder.
Seit zwei Monaten bietet Physiotherapeutin Bettina Steinebach zudem entspannende und sportliche Aktivitäten für die Bewohner an, welche von Nordic Walking bis hin zu Selbstverteidigung reichen. Die Entspannung und Bewegung helfen den Bewohnern dabei, ihre Ziele zu erreichen und das Selbstbewusstsein zu fördern. In Zukunft sollen die sportlichen Angebot weiter ausgebaut werden.