Ein interprofessionelles Pastoralteam, ein Bevollmächtigtenausschuss und eine komplett neue Kirchengemeinde – ziemlich viel Neues. Doch genau das sei es auch, was Kirche heute auszeichne und brauche. „Wir sollen nach vorne schauen. Das ist laut Paulus durchaus ein christlicher Auftrag“, betonte Pfarrer Wolfgang Kube, der gemeinsam mit Gemeindepädagogin Nina Schnelle und Pfarrerin Anke Leuning die Predigt hielt. Wenn alte Strukturen nicht mehr passen würden oder gar nicht mehr da seien, müsse man als Gemeinde neue Wege gehen, betonte Kube. „Glaube ist etwas nach vorne gewandtes und, Glaube lässt uns über Mauern springen“, sagte der Pfarrer. Manchmal müsse man als Gemeinde schauen, was notwendig sei, um Not zu wenden. „Wir müssen jetzt Beziehungen und Brücken bauen. Brücken zwischen Orten und Menschen“, betonte Nina Schnelle.
Anke Leuning ergänzte, dass Christentum ohne Gemeinschaft nicht funktioniere. Und zu Gemeinschaft gehöre eben auch Vielfalt. Kube: „Vielfalt kann das Leben natürlich kompliziert machen. Sie bedeutet aber auch Reichtum an Geistesgaben.“ Anke Leuning betonte zudem, dass der Glaube an den dreieinigen Gott alle verbinde: „Der Geist Gottes führt uns zusammen und in die Zukunft.“ Und genau das gelte auch für das neue Leitungsteam. Es seien sehr verschiedene Menschen, aber mit einem Geist.
Auch Superintendentin Martina Espelöer betonte in ihrer Ansprache, wie viele Vorteile diese Vielfalt habe: „Wir haben jetzt hier einen Gemeindepädagogen, eine Gemeindepädagogin, die auch pastorale Aufgaben übernimmt, und an ihrer Seite ordinierte Personen, die alle zusammen ein Team bilden.“ Jeder bringe fortan seine Stärken und Kompetenzen für die Gemeinde ein. „Es sind viele Glieder an einem Leib des Glaubens. Das ist unser Schatz“, betonte Anke Leuning.
Das neue interprofessionelle Pastoralteam besteht, wie bereits berichtet, aus dem einstigen Nachrodter Pfarrer Wolfgang Kube, Gemeindepädagogin Nina Schnelle und Gemeindepädagoge Andreas Triebler, der allerdings krankheitsbedingt am Sonntag fehlte. Zudem steht Pfarrerin Anke Leuning, der Gemeinde noch bis 1. Juni zur Verfügung. Ab dann kommt eine neue Pfarrerin, deren Name allerdings noch nicht preisgegeben wurde, da sie sich mitten im Staatsexamen befinde.
Eingeführt wurde auch der Bevollmächtigtenausschuss der Gemeinde, so nennt sich das Leitungsgremium während der Zeit des Übergangs. Bis zur Wahl des richtigen Presbyteriums Anfang 2024 werden Männer und Frauen aus den bisherigen Gemeinden Altena, Nachrodt und Wiblingwerde die Geschicke leiten. Viele der Presbyter aus den ehemaligen Presbyterien haben sich bereit erklärt, auch im neuen Gremium mitzuarbeiten. Daraufhin wurden sie vom Kreissynodalvorstand als Bevollmächtigte berufen. Die konstituierende Sitzung fand im Januar unter der Leitung von Superintendentin Martina Espelöer statt. Zum Ausschuss gehören und wurden am Sonntag eingeführt: Luisa Baasner, Petra Böing, Peter Gräfe, Stephan Haack, Josef Henke, Kay Kürschner, Klaus Kumke, Carsten Menzel, Heidrun Mesenhöller, Dan Ossenberg-Engels, Heidrun Plate, Nicole Henning, Andreas Triebler, Nina Schnelle, Anke Leuning, Claudia Sauer und Gudrun Vogel. Zum Vorsitzenden des Bevollmächtigtenausschusses wurde Pfarrer Wolfgang Kube gewählt und zu seinem Stellvertreter Rainer Nowak, der ehemalige Vorsitzende aus Wiblingwerde.
Beim anschließenden Empfang im Gemeindehaus dankte die Superintendentin noch einmal Anke Leuning für ihre Arbeit als Pfarrerin im Übergang, sie habe die Lücke aufgehalten und die Fäden zu einem Ganzen geflochten. Als Präsent hatte sie Olivenöl dabei, weil mit ihr „alles geschmiert gelaufen“ sei. Zudem betonte sie, dass die Gemeindemitglieder Zeugen gewesen seien, wie neue Wege beschritten wurden und das nun neue Wege zwischen Altena, Nachrodt und Wiblingwerde begangen werden müssten. Dafür schenkte sie dem Leitungsteam symbolisch einen Picknick-Rucksack mit Wegzehrung und Bibelversen, um diesen Weg meistern zu können.
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Katja Pischke, Leiterin des evangelischen Jugendreferats, dankte vor allem Wolfgang Kube für seine Offenheit gegenüber neuen Strukturen. Er haben das Gespür für den richtigen Weg gehabt und Nina Schnelle habe bereits mit ihrer selbstbewussten Art neue Akzente gesetzt und würde den Gemeindemitgliedern ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Auch Nachrodt-Wiblingwerdes Bürgermeisterin Birgit Tupat richtet ein Grußwort an die neue Gemeinde: „Es wurde viel bewegt in den vergangenen Monaten. Und nun liegt es an Ihnen, diese neue Gemeinde mit neuem Leben zu füllen, liebgewonnene Traditionen zu erhalten und vor allem die gute Nachricht Gottes zu verkünden.“ Sie ziehe ihren Hut vor Kubes Engagement. Er sei ein wesentlicher Motor für diesen Prozess gewesen. Und zu Nina Schnelle sagte sie mit einem Augenzwinkern: „Auch wenn ihr Herz noch für einen eher falschen Fußballverein schlägt und dann auch noch aus einer Stadt, die es bekanntlich gar nicht gibt, so werden sie sich hier sicherlich wohlfühlen. Ich wünsche Ihnen dass Sie schnell ankommen und viel Freude an Ihrer neuen Aufgabe haben.“ Schnelle ist ein begeisterter Arminia Bielefeld Fan.