Auch am dritten Aufführungstag des Musicals „Das lebendige Buch“ am Donnerstag, 27. November, von Ruthild Eicker-Grothe, liefen 79 Kinder und Jugendliche im Laufschritt die Stufen zur Bühne der Freien Evangelischen Gemeinde Bever hinauf. Ergänzt wurde das Musical durch den Backgroundchor “Voices for Christ.“

Die jungen Darsteller im Alter von sechs bis 16 Jahren standen erneut vor ausverkauftem Haus. Eingeteilt in Chor, Tänzer sowie sprechende und singende Schauspieler, präsentierten sie das Musical, das bereits in den 1990er- Jahren uraufgeführt worden war. Über Jahrzehnte hinweg führte der damalige Kinderchor von Eicker-Grothe das Stück mehr als 300 Mal in ganz Deutschland auf. An bis zu 20 Konzerten im Jahr, begleitet von zwei Reisebussen, war auch Christina Heratsch mit dabei. Damals selbst als Chormitglied, heute als Chorleiterin.

Ihre ursprüngliche Idee war es dabei, auch Kinder zum Mitmachen anzuregen, die nicht Teil der Gemeinde sind. „Unser primärer Gedanke war eigentlich, Kinder zu erreichen, die sonst keinen Kontakt zu einer Gemeinde und diese Geschichten vielleicht noch nie gehört haben“, sagt Heratsch. „Dass sie die Lieder auswendig lernen und als Schatz für sich behalten - die Geschichten, die sie vermitteln, aber auch das, was sie über Gott aussagen. Glaubensgrundsätze oder Wahrheiten über sich selbst, können durch Lieder, die man oft singt, tief verankert werden.“

Besonders gefeiert wurden eine energiegeladene Rappeinlage sowie die schauspielerischen Leistungen von Luis Wolf, Kim Ley, Lea Bauernfeind und Ella Braselmann in den Hauptrollen. Das Quartett wollte auf dem Dachboden eine Zeitmaschine bauen und entdeckte dabei eine alte, verstaubte Bibel.  „Das ist kein altes, langweiliges Buch, sondern ein lebendiges Buch“ stellten sie fest. Währenddessen erklang auf der Bühne „Das Bibellied“, das auf die kommenden Geschichten von Noah, Abraham, Josef, Jona und dem Pharao hinwies. Diese Rollen wurden von ausgewählten Chorkindern in passenden biblischen Kostümen übernommen.

 „Uns war es wichtig, die Begabungen als Familie gemeinsam einzubringen. Ich habe mir so ein Erlebnis auch für meine Kinder gewünscht“, berichtet Heratsch, deren zwei ältere Kinder Teil des Musicals waren. Angeregt durch zahlreiche Anfragen aus ihrem Umfeld entwickelte sich aus einer abendlichen “Couchidee“ schließlich ein konkretes Projekt. „Mein Mann hat viel Ahnung von Veranstaltungstechnik. Das ist seine Leidenschaft, auch wenn er das nicht beruflich macht. Und meine Leidenschaft ist auf jeden Fall die Musik“, erzählt sie weiter.

Mit insgesamt 25 weiteren Helfern, der organisatorischen und technischen Unterstützung ihres Mannes Johannes Heratsch sowie der schauspielerischen Anleitung durch Anna Blitz konnte das Musical schließlich am 22., 23. und 27. November in der Aula des Anne-Frank-Gymnasiums und im Gemeindesaales der FEG Bever aufgeführt werden.

„Ich wollte unbedingt ein christliches Musical nehmen“, betont Heratsch. „Es ging mir nicht zwingend um genau dieses Musical. Aber es war hilfreich, ein Stück zu wählen, dass wir bereits sehr gut kannten. Ich hatte von Anfang an eine klare Vision und musste sie nicht erst entwickeln“, so Heratsch.