Pünktlich zum Weihnachtsfest leuchtet das Friedenslicht geschützt in einem Glas neben dem Marienaltar hinter dem Krippenbild in der katholischen Kirche St. Josef.
Damit die Flamme sicher in Kierspe ankommt, hat Myrda zwei Lichter in einem Karton transportiert – „das hat funktioniert“, freute er sich im Gespräch mit LokalDirekt. Damit die Flamme möglichst lange brennt, ist das „Licht von Bethlehem“ an einer „Ewiglicht-Kerze“, wie sie in katholischen Kirchen üblich sind, angezündet worden. Im Inneren des roten Kerzengefäßes befindet sich Pflanzenöl mit einem Docht, um eine lange Brenndauer zu gewährleisten.
Von Bethlehem über Linz und Essen nach Kierspe
Das Entzünden des Friedenslichtes in der Geburtsgrotte Jesu und seine Verteilung ist eine Aktion des „Rings deutscher Pfadfinder:innenverbände“ und des „Verbands Deutscher Altpfadfindergilden“. Traditionell entzündet ein Kind aus Österreich das Friedenslicht am Geburtsort Jesu. Der Sender ORF überträgt den Auftakt der Pfadfinder-Aktion.
Aufgrund des Nahost-Konfliktes musste sie in diesem Jahr umgeplant werden: Mitte November entzündete die zwölfjährige palästinensische Christin Pillar Jarayseh das Licht, wie das Bistum Essen mitteilt. Über die jordanische Hauptstadt Amman sei das Licht dann per Flugzeug nach Wien gekommen, wo es das österreichische Friedenslicht-Kind Michael Putz aus Steyr übernahm. Am Samstag, 9. Dezember, ist es im Mariendom von Linz an Pfadfinder-Gruppen aus 30 verschiedenen Ländern verteilt worden. Mit dabei: auch Pfadfinder aus dem Ruhrgebiet und dem Märkischen Sauerland. Die diesjährige Aktion steht unter dem Motto „Auf der Suche nach Frieden“.
„Zu uns kommen die Pfadfinder nicht und wir haben auch keine eigene Pfadfindergruppe, daher habe ich geschaut, ob ich das Licht von einer Gemeinde in der Nähe bekommen kann“, so Myrda. Schließlich hat er sich zu seinem befreundeten Priester Christoph Linder in Garbsen in der Nähe von Hannover aufgemacht, um das Licht nach Kierspe zu holen.
Fotogalerie:




Von hier aus dürfen sich die Besucher der Kirche am Glockenweg das Licht mit Weihnachtskerzen inklusive Deckel mit nach Hause nehmen. Seit rund 17 Jahren gibt’s die Tradition in der Kiersper Gemeinde.
Impuls zum Licht von Bethlehem von Gregor Myrda, Pastor der Katholischen Kirchengemeinde St. Josef Kierspe
Weihnachten zu feiern ist im Heiligen Land alles andere als einfach. In der Zeit, die von Konflikten und Verzweiflung im Heiligen Land und in der Ukraine geprägt ist, mag das Feiern der Geburt Christi eine entmutigende Aufgabe sein, aber sie ist auch eine Gelegenheit, Hoffnung, Licht und Mitgefühl zu finden und zu verbreiten.
Während die Welt von Gewalt durchdrungen ist und Angst das Leben vieler Menschen bestimmt, ist es wichtig, die Geburt Jesu als eine Zeit zu betrachten, die noch Hoffnung bringen und den Weg erleuchten kann.
Das kleine Licht von Bethlehem kann die Nacht und die Dunkelheit durchdringen. Wenn die Dunkelheit am tiefsten ist, macht selbst die kleine Flamme einen Unterschied und bringt, wenn auch mit einer gewissen Zerbrechlichkeit, Licht und Hoffnung.