Kurze Tagesordnung, einstimmige Entscheidungen: Bis auf eine Ausnahme gab es im Hauptausschuss am Montag, 30. Juni, wenig Überraschendes zu verkünden.
Bürgermeisterkandidat André Krause brachte im Hauptausschuss die Meinung der CDU deutlich hervor: "Wir haben uns da in der Fraktion nochmal intensiv mit beschäftigt und können die geplante Erhöhung so ehrlich gesagt nicht nachvollziehen."
Ein Blick in den Antrag, der bereits am 2. Juni im Ausschuss für Kinder, Jugend, Schule und Soziales kontrovers diskutiert wurde, zeigt: Die Kosten sollen in Zukunft steigen und die Anforderungen an das Personal sinken. Aktuell zahlen Eltern 40 Euro für ein Kind, bei Geschwistern wird 20 Euro pro Kind fällig. Diese Kosten sollen in Zukunft auf 50 Euro bei einem Einzelkind und 25 Euro bei Geschwistern ansteigen. Besonders gravierend: Trotz steigender Kosten soll die Qualifikation des Personals geringer werden. In der Vorlage ist die Rede von "Absenkung des Standards hinsichtlich der pädagogischen Qualifikation des eingesetzten Personals", ohne genauere Details zu nennen. Auf Nachfrage erläuterte Fachbereichsleiterin Anja Wolf Anfang des Monats: „Es geht hier lediglich um den Grad der Qualifizierung. Im Gegensatz zur OGS können im Kids Club auch Quereinsteiger beschäftigt werden, die natürlich auch entsprechend anders bezahlt werden als Erzieher, die in der OGS tätig sind.“
Dies war für die Christdemokraten rund um Krause der springende Punkt, wie er im Hauptausschuss deutlich machte: "Wir können die geplante Senkungen der Qualität nicht nachvollziehen."
Bürgermeister Schöneberg entgegnete ihm, dass darüber im nicht-öffentlichen Teil des Ausschusses gesprochen wird und dass ein eigener Arbeitskreis dies endgültig entscheidet. Die Vorlage mit entsprechenden Kostenerhöhungen wurde mit den beiden Enthaltungen der CDU-Fraktion zwar nicht einstimmig, aber mehrheitlich an den Rat gegeben. Dieser tagt am 8. Juli und fällt die letztendliche Entscheidung.
In einer Pressemitteilung machte die CDU ihren Standpunkt noch einmal deutlich: „Gerade in der frühkindlichen Bildung darf nicht an der Qualität gespart werden“, so Krause. Weiter hieß es in der Mitteilung, die wenige Minuten vor dem Hauptausschuss unsere Redaktion erreichte: "Die CDU Schalksmühle erkennt die angespannte Haushaltslage an und unterstützt weiterhin eine solide Finanzpolitik. Dennoch muss bei allen Sparüberlegungen gelten: Bildung und Betreuung haben Vorrang", bekannten sich die Christdemokraten deutlich zur Kinderbetreuung.