„Glücklicherweise wurde niemand verletzt“, sagt Viktoria Büttner erleichtert im Gespräch mit LokalDirekt. Familie Büttner, der die Reitanlage in Bühren gehört, hat das Feuer selbst entdeckt: „Zuerst haben wir uns gewundert, warum es so neblig draußen ist. Daraufhin hat meine Mutter aus dem Fenster geschaut und gesehen, dass das ‚Casino‘ brennt.“
Das ‚Casino‘ ist der Gemeinschaftsraum für die Vereinsmitglieder des Reit- und Fahrvereins Bühren-Breckerfeld. In diesen gelangt man über einen Treppenaufgang und die Empore der großen Reithalle.
Pferde in Sicherheit gebracht
Nachdem die Feuerwehr um 9.49 Uhr alarmiert war, hat sich die Familie gemeinsam mit einigen Helfern umgehend daran gemacht, die Pferde aus den nahe gelegenen Einstellboxen auf die Weiden zu bringen: „Um diese Uhrzeit waren zum Glück aber nur wenige Tiere im Stall“, so Viktoria Büttner. Ihre Mutter Andrea Büttner habe gleichzeitig und geistesgegenwärtig an den Gastank der Heizungsanlage gedacht und diesen abgedreht. „Ich habe mir einen Feuerlöscher geholt und wollte zum ‚Casino‘ hoch, als ich die Tür aufmachte, kam mir dichter, schwarzer Rauch entgegen – man konnte absolut nichts mehr sehen.“
Verstärkung aus Ennepetal und Gevelsberg
Nur wenige Minuten später trafen dann auch schon die ersten Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Breckerfeld sowie der Rettungsdienst am Hof der Familie Büttner ein. „Wir sind mit allen drei Einheiten ausgerückt“, so Hendrik Binder, Sprecher des Löschzugs Breckerfeld. Neben diesem seien auch die Löschgruppen Delle und Zurstraße sowie zusätzlich Einheiten aus Ennepetal und Gevelsberg alarmiert worden: „Als wir eintrafen schlugen die Flammen aus dem Fenster, hatten sich mittlerweile einen Weg durch die Zwischendecke gesucht und drohten auf das angrenzende Reithallendach überzugreifen.“
Wärmebildkamera im Einsatz
Unter Atemschutz drangen mehrere Trupps in das Gebäude ein, parallel dazu begann der sogenannte ‚Außenangriff‘ mit mehreren Strahlrohren über die Drehleiter der Löschfahrzeuge. „Wir mussten zudem die Unterstützung der Kreisfeuerwehrzentrale anfordern, da wir weitere Atemschutzgeräte benötigten“, so Binder.
Die Löscharbeiten gestalteten sich aufwändig: „Wir entdeckten mithilfe einer Wärmebildkamera mehrere Glutnester im Küchenmobiliar, teilweise auch in Zwischenwänden, so dass wir diese zur Brandbekämpfung eingerissen haben“, erklärt der Feuerwehrmann. Fast fünf Stunden habe es gedauert, bis alle Glutnester abgelöscht waren. Was den Brand im ‚Casino‘ verursacht hat, ist noch unklar: „Brandsachverständige der Kriminalpolizei haben die Ermittlungen übernommen“, so Binder.
„Auch wenn wir alle noch unter Schock stehen, sind wir erleichtert, dass niemandem – weder Menschen, noch den Tieren, etwas passiert ist“, sagt Viktoria Büttner. „Nicht auszudenken wie es hätte ausgehen können, wenn es nachts gebrannt hätte und das Feuer dadurch nicht sofort entdeckt worden wäre.“
Erstmeldung: (Montag, 30. Oktober, 12 Uhr)
Breckerfeld. Aktuell sind alle drei Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr Breckerfeld zu Löscharbeiten auf der Reitanlage der Familie Büttner in Bühren im Einsatz. Wie Andreas Bleck, Leiter der Feuerwehr Breckerfeld unserer Redaktion mitteilt, kam es aus bisher ungeklärter Ursache im Dachstuhl der Sozialräume („Casino“) zu einem Brand. Die Räumlichkeiten befinden sich direkt an der großen Reithalle. Alle Personen und Tiere konnten rechtzeitig die Gefahrenzone verlassen.
Neben dem Löschzug Breckerfeld sind die Löschgruppen Delle und Zurstraße sowie eine weitere Feuerwehreinheit aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis vor Ort. Die Polizei ist gegen 9.50 Uhr in Bühren eingetroffen, die Kriminalpolizei wird die Ermittlungen bezüglich der Brandursache aufnehmen.
Die Zufahrt Richtung Bühren ist momentan nur bis zum Stöcken möglich.
Der Brandschutz für die Stadt Breckerfeld ist für die Dauer des Einsatzes in Bühren durch Einheiten des Ennepe-Ruhr-Kreises sichergestellt.