Die Hansestadt Breckerfeld und der Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) schlagen ein neues Kapitel in ihrer langjährigen Partnerschaft auf. Mit einer erweiterten interkommunalen Zusammenarbeit reagieren die beiden Kommunen auf zunehmende Herausforderungen im Bereich der Abwasserentsorgung und Straßenbeleuchtung.
Der zunehmende Fachkräftemangel, die wachsende Komplexität gesetzlicher Vorschriften und die Schwierigkeit, spezialisierte Dienstleister zu gewinnen, haben die Stadt Breckerfeld dazu bewogen, ihre Zusammenarbeit mit dem WBH auszubauen. Ziel der Vereinbarung ist es, den Betrieb des Breckerfelder Abwassernetzes sowie Aufgaben im Bereich der Straßenbeleuchtung künftig an den WBH zu übertragen.
Diese Aufgaben wurden bislang intern vom städtischen Bauamt oder externen Ingenieurbüros übernommen. Doch wie Bürgermeister André Dahlhaus im Gespräch mit LokalDirekt erläutert, seien gerade die Aufgaben im Bereich Entwässerung „sehr vielschichtig und komplex“. Sie umfassten unter anderem die Betreuung von Pumpwerken, hydraulische Berechnungen, Kanalzustandsbewertungen sowie die umfangreiche Berichtspflicht gegenüber Behörden.
Eigentum bleibt in Breckerfeld
Trotz der erweiterten Zusammenarbeit bleibt das Vermögen – darunter das Abwassernetz, Bauwerke und Beleuchtungsanlagen – im Besitz der Stadt Breckerfeld. Auch die Verantwortung für die Festsetzung der Abwassergebühren liegt weiterhin bei der Stadt. Und ebenso bleibe die Stadt erste Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger, sollte es beispielsweise zu Entwässerungsproblemen oder den Ausfall von Straßenlaternen kommen: „Wir koordinieren dann die Weiterleitung an den WBH, der sich dann um die konkrete Ausführung kümmert“, erläutert Dahlhaus.
Effizienzgewinn ohne Qualitätseinbußen
Der WBH profitiere im Gegenzug, so heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens am Mittwoch, 17. September, durch die Ausweitung seiner Zuständigkeit von einer besseren Nutzung des eigenen Know-hows sowie einer effizienteren Auslastung seiner Maschinen und des Fuhrparks. Dabei betont der WBH: „Durch die geplante interkommunale Zusammenarbeit entstehen für die Bürgerinnen und Bürger in Hagen weder Gebührenerhöhungen, noch Einbußen bei der Qualität der Aufgabenerfüllung im Stadtgebiet Hagen.“
Ein Modell mit Zukunft
„Gerade kleinere Städte setzen zunehmend auf interkommunale Kooperationen im Bereich der Entwässerung“, erklärt Bürgermeister Dahlhaus. Auch Breckerfeld habe sich daher – im Schulterschluss mit der lokalen Politik – bewusst für diesen Schritt entschieden. „Mit diesem Modell können wir nicht nur den gestiegenen Aufwand in Bezug auf die kommunalen Entwässerungsaufgaben kompensieren, sondern auch den langfristigen Erhalt wichtiger Infrastruktur gewährleisten.“ Die beiden Partner seien sich einig, dass die Zusammenarbeit für beide Seiten eine Win-Win-Situation darstellt.