Dass etwas Großes zu erwarten war, kündigte sich schon mit ersten Takten an. Das Landespolizeiorchester NRW (LPO) intonierte Charpentiers „Te deum“, bekannt als Eurovisionsfanfare, die vor Live-Sendungen eingespielt wird. Und live erlebten die gut 500 Besucher in den 150 Minuten einen Parforceritt durch die Musikgeschichte von Klassik über Swing bis Pop. Der Rotary-Club hatte ein Programm zusammengestellt, das Menschen aus verschiedenen Regionen und Professionen zusammenführte und viele Geschmacksrichtungen bediente.
Rotary-Club bietet grandiosen Musik-Mix
Nach dem Intro mit dem LPO überzeugte der Kinderchor der Musikschule unter Leitung von Aleksandra Miladinovic mit einem schwungvollen Auftritt, der durch Leichtigkeit und Unbefangenheit, durch Spaß am Singen ebenso gefiel, wie Merle Kuhlmann mit ihrem unprätentiösen Solo „Ich schenk dir einen Regenbogen“. Jazz-Klassiker wie „Big Spender“ und „New York, New York“ hatte die Volme-Sound-Connection unter Leitung von André Becker im Gepäck. Damit hatten die Musiker das Publikum schon vor der Pause für sich eingenommen.
Mit Verdis „La forza del destino Overture“ leitete das LPO symphonisch den zweiten Teil ein. Die Werbung für die Klassik unterstrichen die beiden Tenöre Maximilian Daum und Jonas Wuermeling, begleitet von Tobis Dietrich am Flügel. Stimmkräftig zogen sie durch die Publikumsreihen zur Bühne und boten ein Intermezzo aus Oper und Operette wie Verdis „La donna e mobile“, Schuberts „Ave Maria“, Raymonds „Schau einer schönen Frau nie zu tief in die Augen“ oder Lehárs „Dein ist mein ganzes Herz“.
„Heal the world“ – einigender Wunsch
Für weitere Höhepunkte symphonischer Blasmusik sorgte das Landespolizeiorchester mit seinem Dirigenten Scott Lawton. „Capriccio Italien“ von Tschaikowski oder „Bacchanale“ von Saint-Saens waren Musik, um sich wegzuträumen, den Alltag abzuschalten. Einen Begeisterungssturm löste der gemeinsame Auftritt mit den Tenören beim „O sole mio“. aus – Werbung für Klassik, ein musikalisches Ausrufezeichen.
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Den Schlussakkord setzte Mia Schmermbeck (17) mit „Heal the world“. Eine Botschaft, deren Umsetzung dringlich ist, ein Wunsch der alle einte, zu dem alle Mitwirkenden sich auf der Bühne trafen. Ein zutiefst emotionales Finale.
Erlös fließt in Bildung
Bereits im August 2023 wurde der Termin mit dem LPO festgezurrt. Das größte Problem für Rotary-Präsident Burkhard Flüß war es aber, „die drei Ensembles zusammenzuführen“. Ein Kraftakt, der sich aus seiner Sicht gelohnt hat. Mit dem Erlös soll das Projekt „Sprache verbindet“ gefördert werden. Junge Leute helfen spielerisch die Sprachkenntnisse von Kindern mit Migrationshintergrund zu verbessern. Die Idee: wenn diese Kinder besser deutsch sprechen, profitieren in der Schule auch, die die Deutsch als Muttersprache haben.
Insofern war das Benefizkonzert eine Win-Win-Situation. Ein guter Tag für die gut 500 Besucher, die vom Konzert begeistert waren. Ein guter Tag für die Bildung und die Integration. Ein besonderer Tag für die jungen Sängerinnen Mia Schmermbeck und Melian Rentfordt (7) aus dem Kinderchor. Beide hatten gerade Geburtstag. Das LPO gratulierte mit einem spontan intonierten „Happy Birthday“. – Ein Tusch fürs ganze Leben.